Erfahrener Pilot tot

Nach Flugzeugabsturz: Große Trauer um Unternehmer

Niederösterreich
02.12.2024 16:35

Bei einem Routineflug von Krems-Gneixendorf nach Dobersberg (NÖ) ist Harald „Harry“ Becker (83) tödlich verunglückt. Während die Hintergründe des Dramas noch unklar sind, ist die Trauer in seiner Heimatstadt Weitra riesig.

Er galt als einer der erfahrensten Piloten der Union-Fliegergruppe Waldviertel, war mit seinem Flugzeug in ganz Europa unterwegs. Nun ist Harald „Harry“ Becker tot. Abgestürzt! Ausgerechnet bei seiner großen Leidenschaft kam der äußerst beliebte Pensionist ums Leben.

Es war Sonntag um 15.30 Uhr, als die Austro Control die Einsatzkräfte alarmierte. Der Crashsensor eines Kleinflugzeugs hatte im Bereich des Predigtstuhls bei Groß-Siegharts im Bezirk Waidhofen an der Thaya ausgelöst. Es war Beckers einmotorige Flight Design CT.

Die Flugroute des abgestürzten Kleinflugzeugs. (Bild: Krone KREATIV)
Die Flugroute des abgestürzten Kleinflugzeugs.

Auch ein Augenzeuge, der den Absturz aus der Ferne bemerkt hatte, hatte den Notruf gewählt. Nachdem Drohnen die Unglücksstelle zunächst nicht lokalisieren konnten, bildeten 250 Kameraden von 22 Feuerwehren eine Menschenkette und durchkämmten bei Nebel und einsetzender Dunkelheit das unwegsame Gelände, das mit Fahrzeugen großteils unpassierbar ist.

Drohnen fanden Flugzeugwrack
Kurz vor 19 Uhr konnte aus der Luft dann doch eine Wärmequelle entdeckt werden. Vor Ort fanden die Florianis die völlig zerstörte Maschine. Der Notarzt konnte nichts mehr für den 83-Jährigen tun, er dürfte sofort tot gewesen sein.

Das Leichtflugzeug stürzte am Sonntag am Predigtstuhl ab. (Bild: DOKU NÖ, Krone KREATIV)
Das Leichtflugzeug stürzte am Sonntag am Predigtstuhl ab.
Stundenlang durchkämmten 250 Einsatzkräfte das Areal, ehe die Unglücksstelle gefunden werden konnte. (Bild: DOKU-NÖ/DOKU NÖ)
Stundenlang durchkämmten 250 Einsatzkräfte das Areal, ehe die Unglücksstelle gefunden werden konnte.

Zur Unglücksstelle durften die restlichen Einsatzkräfte vorerst nicht vorrücken. Denn das Kleinflugzeug war mit einem Fallschirm-Rettungssystem ausgestattet, welches verhindern sollte, dass es ungebremst auf den Boden kracht. Weil aber unklar war, ob dieses mit einer Treibladung ausgerüstete Hilfsinstrument ausgelöst hatte, mussten zunächst Experten des Entminungsdiensts ran.

„Jede kleine Erschütterung hätte dazu führen können, dass das Flugzeug explodiert“, so Klaus Stebal, Sprecher des Landesfeuerwehrverbands. Danach konnte erst die Leiche geborgen werden.

Ermittlungen zur Absturzursache laufen
Die Überreste des Flugzeugs selbst bleiben vorerst aber noch am Unglücksort, die Trümmerteile werden von der Polizei bewacht. Bisher ist nicht klar, was zu dem tragischen Absturz geführt hat. Die Ermittlungen hat das Landeskriminalamt übernommen, eine Obduktion der Leiche wurde angeordnet. Laut Austro Control handelte es sich um einen „Sichtflug in Eigenverantwortung des Piloten ohne Funkkontakt zur Flugsicherung“.

Schock in der Gemeinde sitzt tief
In seiner Heimatstadt Weitra im Bezirk Gmünd hinterlässt Becker eine große Lücke. Er hatte dort jahrzehntelang am Rathausplatz mit seiner Familie einen Supermarkt betrieben und war eine beliebte und gern gesehene Persönlichkeit. Die Bestürzung vor Ort ist groß.

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