Hinter zwei riesigen Bauvorhaben in St. Pölten steht nach der Mega-Pleite großes Fragezeichen. Baustarts sind weder im Stadtzentrum noch auf den sogenannten WWE-Gründen in der Traisenau nicht in Sicht.
Ein riesiges Wohngebiet auf den WWE-Gründen beim Seengebiet, ein Mega-Umbau im Stadtzentrum: Große Vorhaben hatte die Signa beziehungsweise ihre Tochterfirmen in St. Pölten. Nach der Pleite vor rund einem Jahr ist davon nichts zu sehen, wenngleich die Ausgangsposition bei beiden Projekten sehr unterschiedlich ist.
Rossmarkthöfe:
Das Stadtquartier am Areal des einstigen Leiner-Möbelhauses hätte bereits 2025 fertig sein sollen, wurde aber noch vor der Signa-Insolvenz Ende 2022 an die SÜBA verkauft. Diese überdenkt das bereits einreichfähige Projekt, das Geschäfte, Büros, ein Hotel, Betreutes Wohnen, Eigentumswohnungen sowie ein Kongresszentrum vorgesehen hätte, noch einmal komplett. In die Karten blicken lassen möchte man sich nicht. Selbst die Stadt tappt über die Pläne im Dunkeln. „In der Fachabteilung existiert seit Monaten kein neuer Planungs- und Wissensstand“, heißt es aus dem Rathaus.
Viel konkreter wird man bei dem zur Hallmann Holding gehörenden Bauträger auf „Krone“-Anfrage auch nicht. Man sei derzeit intensiv an den Abänderungen der Planunterlagen beschäftigt und im Austausch mit Interessenten und Mietern für Gewerbe, Hotel und Wohnen. „Anschließend wird mit der Bewilligungsplanung fortgesetzt“, so eine Sprecherin, die aus heutiger Sicht von einer Baubewilligung Ende 2025 oder Anfang 2026 ausgeht. Liegt diese vor, könne man mit den Bauarbeiten loslegen.
WWE-Gründe:
Noch komplizierter ist es auf den Gründen in der Traisenau, wo 520 Wohnungen errichtet werden sollten – und die bereits gerodet wurde. Denn hier hätte die ebenfalls insolvente Signa-Tochter BAI drei Baufelder entwickeln sollen. Die anderen beiden gehören der Austrian Real Estate (ARE). „Wir halten an der Entwicklung unserer Baufelder fest, sind aber nicht zuletzt aufgrund der Infrastruktur von der gesamten Quartiersentwicklung abhängig“, heißt es seitens ARE. Eine valide Auskunft zum Baustart könne es daher keine geben. Die Baufelder der BAI zu übernehmen, sei jedoch nicht geplant.
Auch zu den BAI-Grundstücken hat die Stadt keinen neuen Wissensstand. Auf Ansuchen der ARE befindet man sich jedenfalls noch einmal im Verfahren zur Änderung der Flächenwidmung. „Hierbei handelt es sich jedoch nur um die Festlegung und Abgrenzung der Aufschließungszonen und deren Freigabebedingungen, mit dem Ziel, die Flächen auch bezugnehmend auf die Eigentumsverhältnisse bebauen zu können“, so St. Pöltens Stadtplaner Jens de Buck. Ziel des Antragsstellers sei jedenfalls eine Umsetzung des Projekts im Bereich der eigenen Grundstücke, unabhängig von Umsetzungsabsichten der anderen Eigentümer.
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