Schnitzer aus Zell/See

Sein Teufelswerk fasziniert die Krampus-Fans

Masken-Auswahl: Von spitzen Hörnern bis zum Gruselgebiss

(Bild: Roland Hölzl)

In der Krampusszene hat er sich weit herum einen Namen gemacht: Arthur Moinat aus Zell am See-Thumersbach ist hauptberuflich Maskenschnitzer. Passen stehen bei ihm Schlange.

Die Späne – im Pinzgau Schoatn genannt – fliegen nur so, wenn Arthur Moinat Hand anlegt. Der Block aus Zirbenholz wird zuerst grob bearbeitet. „Dort, wo die Rinde ist, kommt die Nasenspitze hin“, erklärt Moinat. Alles ist bei seinen Krampussen echt, nichts künstlich: Auch das Maul mit den markanten Zähnen wird direkt ausgeschnitten.

Das Zirbenholz wird zuerst mit der Kettensäge grob bearbeitet.

(Bild: Roland Hölzl)

 Der Pinzgauer ist eigentlich Raumausstatter. „Ich habe gewusst, wie man ein Teppichmesser hält, aber nicht, wie man mit einer Kettensäge umgeht“, erzählt er von früher. Das war lange bevor jeder Griff mit Schnitzeisen und Co. saß. 2014 machte er seine Faszination für Mystik hinter den Masken ganz zum Beruf.

Krampus-Fan schon seit der Kindheit
„Ich bin hier heroben aufgewachsen“, erzählt er in der Werkstatt mit Blick auf den Zeller See. Als er Kind war, zogen sich teuflische Gesellen in der Feuerwehrzeugstätte um, und die Buben beobachteten im sicheren Versteck fasziniert. Anfang November begannen Kindergruppen früher schon mit dem „Einläuten“ und liefen mit Glockengeläut durch den Ort – ein Brauch, der mehr und mehr einschläft.

Arthur Moinat legt mit Schnitzeisen Hand an.

(Bild: Roland Hölzl)

Das ganze Jahr ist bei ihm Krampus-Zeit: Nach den Läufen bestellen die ersten bereits wieder. Krampus-Passen tauschen ihre Larven oft alle paar Jahre aus. Fans fragen von überall her an: Eine Journalistin aus Irland wollte ihm gerade über die Schulter schauen.

Sein Stil: „Es geht wieder vermehrt zurück zum Ursprung“, sagt Moinat über Trends. Zu schreiend, schrill und gar blutig ist nicht sein Zugang. Plastikhörner sind tabu. „Meine Loafn sind klassisch. Die moderneren stellen eine menschliche Version vom Teufel dar.“ Vergrößern will er seine Werkstatt nicht, sondern ursprünglich bleiben.

Motto: „Weg vom Megaevent, alles einfacher und echter.“ Auf die Krampusse folgt im teuflischen Rhythmus der Perchten-Brauch zum Jahreswechsel. Die Unterschiede sind auch ihm wichtig: „Die Perchten mahnen oder strafen nicht, sie bringen Glück.“