Minister zu KTM-Pleite

Kocher: „Möglicherweise wurden Fehler gemacht“

Wirtschaft
02.12.2024 22:26

Der scheidende Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) hat sich am Montagabend mit scharfen Worten zur KTM-Pleite geäußert. In Richtung der Konzernführung meinte Kocher: „Da wurden möglicherweise Managementfehler gemacht.“

Die Erkenntnis, „dass es so nicht weitergehen kann“, sei bei KTM zwar bereits vorhanden gewesen, dennoch habe man einen Expansionskurs weitergefahren, kritisierte Kocher im „ZiB 2“-Interview. Nur auf die allgemeine Wirtschaftslage könne man sich hier nicht berufen: „Da wurden möglicherweise Managementfehler gemacht.“

„Gläubiger können Anzeigen einbringen“
Er wolle prinzipiell keine Vorverurteilung vornehmen, so der Wirtschaftsminister weiter, aber: „Wenn Regeln oder Gesetze gebrochen wurden, gibt es natürlich eine Mitverantwortung. Die Gläubiger haben die Möglichkeit, Anzeigen einzubringen, wenn es Anlass dazu geben sollte.“

Der Motorradhersteller KTM musste Insolvenz anmelden. (Bild: Scharinger Daniel)
Der Motorradhersteller KTM musste Insolvenz anmelden.

Die Wirtschaftslage sei tatsächlich alles andere als rosig, räumt der ÖVP-Minister ein: „Die Aussichten sind das, was uns Sorgen macht. Die Industrie tut sich in ganz Europa schwer, es braucht mehr Wettbewerbsfähigkeit. Wir in Österreich müssen unsere Hausaufgaben machen, aber auch auf europäischer Ebene muss etwas getan werden.“

Kocher für Entlastung des Faktors Arbeit
Im Hinblick auf die steigenden Arbeitslosenzahlen, die mit der zunehmenden Anzahl an Firmeninsolvenzen einhergehen, bringt Kocher auch indirekt den grünen Koalitionspartner ins Spiel: „Ich habe immer wieder auf Maßnahmen gedrängt, die nicht umgesetzt wurden – zum Teil, weil die Parteien andere Vorstellungen hatten.“

Das helfe den Menschen, die jetzt ihren Job verlieren, freilich nicht mehr: „Aber natürlich muss man nun schauen, dass die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt.“ Die Belastung des Faktors Arbeit sei in Österreich sehr hoch, hier spricht sich Kocher einmal mehr für eine Senkung der Lohnnebenkosten aus. 

Auf eine Steigerung bei den Exporten alleine zu hoffen, sei allerdings zu wenig, betont der Minister: „Wir müssen jetzt den Konjunkturmotor anstarten – und zwar im eigenen Land.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt