Österreichs Fußballfrauen kämpfen heute im Viola Park ums EM-Ticket. Dafür muss gegen Polen nach der 0:1-Auswärtspleite ein Sieg her. Mental gab es professionelle Unterstützung.
Wenn wir unseren Traum von der EM realisieren wollen, müssen wir uns definitiv steigern, von Beginn an das Ziel im Fokus haben und bereit dafür sein.“
Teamchefin Irene Fuhrmann spricht Klartext. Heute (18.15 Uhr) muss in Austrias Viola Park im Play-off-Showdown gegen Polen ein Kraftakt, also vor erhofften 3000 Fans ein Sieg her. Dafür wurde nach dem 0:1 im Hinspiel in Danzig der mentale Bereich gestärkt. „Wir arbeiten da mit unserer Sportpsychologin im Team“, verriet Kapitänin und Rekordspielerin Sarah Puntigam über die Unterstützung von Mirjam Wolf. „Wir haben versucht, schnell wieder ins Positive zu gehen und sind alle hoch motiviert. Es herrscht eine richtige ,Jetzt-erst-recht’-Mentalität.“
Fuhrmann bleibt nach dem enttäuschenden Auswärtsauftritt, bei dem man kaum Topchancen und teilweise sogar Glück hatte, positiv. „Wir wissen, dass wir es besser können. Aber das müssen wir auch auf den Platz bringen.“ Wie soll’s gegen die umschaltstarken Polinnen um Barças Superstürmerin Pajor klappen? „Das 1:0 spielt ihnen in die Karten. Wir erwarten sie sehr kompakt, müssen noch konzentrierter sein und ihnen das Umschaltspiel nehmen“, so die 44-Jährige, die schon in Danzig vor Gegenstößen wie beim entscheidenden (Eigen-)Tor gewarnt hatte – und heute offensiv viel mehr fordert. „Ballbesitz alleine gewinnt keine Spiele. Wir müssen uns im Angriffsdrittel steigern, mehr Aktivität und Überzeugung zeigen.“ Da könnte Stürmerin Pinther, zuletzt krank, helfen. Abwehr-Ass Degen reiste indes nicht matchfit zu ihrem Klub FC Köln zurück.
„Wir bewegen uns ständig am Limit“
Würde Österreich das Ticket für die EM 2025 in der Schweiz lösen, zum dritten Mal in Folge auf Europas großer Bühne sein, wäre das für Fuhrmann keine Selbstverständlichkeit. „Der Frauenfußball entwickelt sich rasant weiter. Wir bewegen uns ständig am Limit. Man darf nicht vergessen, dass wir noch immer eine geringe Breite haben.“ Klar wolle man den Anschluss halten. „Wir sind in einem Zwischenbereich: Einerseits geht’s um den Blick in Richtung Spitze – andererseits gibt’s Länder, die hinter uns lauern.“
Internationale Klasse
Auch Polen gehört in der aktuellen Verfassung dazu. Also jenes Team, gegen das Rot-Weiß-Rot in der EM-Qualigruppe zweimal mit 3:1 gewonnen hat und das als FIFA-32. um 15 Plätze schlechter platziert ist. „Egal. Da gibt’s viele Legionärinnen in Topligen“, verwies Fuhrmann neben Pajor etwa auch auf Pawollek und Dudek, die bei Frankfurt und Paris SG Kapitäninnen sind. „Und wer kann es sich leisten, mit Zawistowska eine Spielerin von Bayern erst nachzunominieren?!“
Das sah ÖFB-Mittelfeldstütze Sarah Zadrazil, in München deren Kollegin, ähnlich: „Polen ist gut. Aber wenn wir alles auf den Platz bringen, sind wir schon besser. Schaffen wir es nicht zur EM, wäre das eine große Enttäuschung. Unser klares Ziel ist es, nächstes Jahr dabei zu sein.“
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