Der angeklagte Afghane hat der Nachbarstochter Radfahren gelehrt, mit ihr ausgiebige Mopedrunden gedreht. Das Mädchen hat ihm vertraut. Im Sommer 2023 soll der 29-Jährige laut StA Wien mit der 14-Jährigen in Hietzing in den Wald gefahren sein – und sich an ihr vergangen haben: Freispruch im Zweifel.
Der Angeklagte beschreibt eine Idylle. Man habe sich ständig mit der Nachbarsfamilie getroffen, viel gemeinsam unternommen: „Sie waren für mich wie Familienangehörige.“ Der Afghane, der mit seiner Frau und der kleinen Tochter in Wien wohnt, schwärmt von der Beziehung zu den Landsleuten. Deren 14-jähriger Tochter habe er das Fahrradfahren gelehrt. Mehrfach habe der Essenszusteller das Mädchen auch zu einer Spritztour auf seinem Moped mitgenommen: „Wir sind immer die gleiche Runde auf einem Radweg gefahren“, sagt er.
StA: Im Wald gegen einen Baum gedrückt
Den Vorfall, für den er angeklagt ist, bestreitet der Vater einer kleinen Tochter. Laut StA Wien hat er die 14-Jährige am 20. August 2023 für eine Mopedrunde von der Sommerschule abgeholt. Dann fuhr er mit dem Mädchen in einen Wald in Hietzing. „Er hat sie genötigt, mit ihm ins Gebüsch zu gehen. Dort hat er ihre Hose und Unterhose heruntergezogen, sie gegen einen Baum gedrückt und vergewaltigt“, trägt die Staatsanwältin die Anklage vor.
Die Eltern hatten am Handy ihrer Tochter Nachrichten gefunden, in denen das Mädchen schreibt, dass sie das nicht wollte. Sie konfrontierten den Nachbarn damit, gingen später auch mit der 14-Jährigen in eine gynäkologische Ambulanz, wo eine „ältere Verletzung“ festgestellt wurde. Das Video der kontradiktorischen Vernehmung des Opfers fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Nach dreistündiger Verhandlung sprach der Schöffensenat einen Freispruch im Zweifel für den Mandanten von Anwältin Sonja Scheed aus.
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