Vier Raube in 24 Stunden – diese erschreckende Bilanz weist eine Wiener Jugendbande vor. Mit Schreckschusspistole und Messern überfielen sie am 7. Oktober auf ihren E-Scootern drei Opfer. Doch schon am Abend davor verfolgten sie einen Pensionisten (73) schlugen in brutal nieder und nahmen ihm seine Geldbörse ab – es setzt erneut Gefängnisstrafen!
Mit gesenktem Kopf starren die drei Jugendlichen im Wiener Landesgericht auf ihre Hände, während ihre Verteidiger nach der Reihe um ein mildes Urteil bitten. Nicht das erste Mal: Bereits am 21. November teilten sich die drei Burschen die Anklagebank. Und auch da ging es um schweren Raub – mit Schreckschusspistole, Springermesser, Klappmesser und Gartenschere stiegen sie am 7. Oktober auf ihre E-Scooter, suchten sich wahllos Opfer.
„Haben entschieden, ihn auszurauben“
Nicht die ersten Verbrechen der Bande, wie sich später herausstellte. Denn bereits am Abend vor dem E-Scooter-Raubzug überfielen sie einen Pensionisten. In einer Bankfiliale am Hauptbahnhof beobachteten sie, wie der 73-Jährige Scheine aus dem Bankomaten zog. „Wir haben uns interessiert für dieses Geld. Dann haben wir entschieden, dass wir ihn ausrauben“, gibt der 16-jährige Drittangeklagte zu.
Die Angeklagten schlugen plötzlich mit den Fäusten auf ihn ein und hielten ihm einen Dolch an. Als er schon am Boden lag, traten sie ihm mehrmals wuchtig gegen den Kopf.
Die Staatsanwältin über den brutalen Angriff auf den Pensionisten
Zehn Minuten lang verfolgten die drei Burschen ihr Opfer – bis vor seine Haustüre. „Die Angeklagten schlugen plötzlich mit den Fäusten auf ihn ein und hielten ihm einen Dolch an. Als er schon am Boden lag, traten sie ihm mehrmals wuchtig gegen den Kopf.“ Mit der Geldbörse des Pensionisten, in der sich 600 Euro befanden, liefen sie schließlich davon. Der Wiener blieb liegen, mit einem gebrochenen Kiefer, einer Verstauchung der Wirbelsäule, mehreren Schürfungen und Prellungen.
Gefängnisstrafen für Jugendbande
„Warum haben Sie das gemacht?“, fragt Frau Rat. Die Antwort: „Wir haben Geld für Drogen gebraucht.“ – „Ich höre das jedes Mal! Nur dem Opfer nützt das nichts. Der Mann ist schwer verletzt gewesen. Das war ihnen egal?“ – „Wir wollten mehr Drogen“, gibt einer der Angeklagten kleinlaut zurück.
Dafür setzt es nun rechtskräftige Haftstrafen: Der 18-Jährige fasste wegen schweren Raubes sechs Jahre Gefängnis aus – bei ihm kam eine neue, aus dem Gewaltschutz-Paket resultierende Bestimmung zu tragen, die bei jungen Erwachsenen für bewaffnete Raubüberfälle dieselbe Mindeststrafe vorsieht wie bei Erwachsenen, und zwar fünf Jahre. Vier Jahre werden ihm bedingt nachgesehen. Der 17-Jährige erhielt 30 Monate, davon zehn unbedingt. Der 16-Jährige 27 Monate, davon neun unbedingt.
Erste Rauburteile zu gering
Nicht rechtskräftig sind indes die Urteile aus ihrem ersten Raubprozess. Sie waren der Staatsanwaltschaft zu niedrig. Der Älteste fasste zwei Jahre Haft aus. Der 17-jährige Mandant von Anwalt David Jodlbauer 17 Monate teilbedingte Haft und der Dritte im Bunde 18 Monate teilbedingt.
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