Kampf gegen Airbnb

Massentourismus: Italien verbietet Schlüsselkästen

Web
03.12.2024 14:42

Bei ihren Bemühungen um mehr Kontrollen bei der Vermietung von Ferienwohnungen will die italienische Regierung nun Code-basierte Schlüsselboxen bekämpfen. Diese ermöglichen es Touristen, ohne persönlichen Kontakt mit dem Vermieter in eine Ferienwohnung zu gelangen.

Die Schlüsselkästen sind zum Emblem des Booms von Kurzzeitvermietungen im Herzen von Kunststädten wie Venedig, Florenz, Rom und Neapel geworden. Die Metallkästen, aus denen Touristen die Schlüssel für gemietete Apartments im Rahmen der Selbstanmeldung abholen, sind ein Zeichen für die steigende Zahl von Ferienwohnungen, die auf Plattformen wie Airbnb verfügbar sind.

Personalien der Gäste müssen der Polizei übermittelt werden
In einem neuen Rundschreiben stellte das Innenministerium in Rom klar, dass der Betreiber ausschließlich Personen mit Ausweis beherbergen darf und die Personalien der Gäste innerhalb von 24 Stunden an die örtlich zuständige Polizeidienststelle zu melden sind. Der Betreiber müsse die Gäste persönlich treffen.

Vor allem angesichts des starken Besucheransturms, der in Rom und anderen Städten wegen des katholischen Jubiläumsjahrs erwartet wird, sollen die Kontrollen bei Kurzzeitvermietung im gesamten Staatsgebiet verschärft werden.

In dem am Montagabend veröffentlichten Rundschreiben heißt es, dass der automatisierte Zugang zu den Ferienwohnungen ohne „visuelle Identifizierung der Gäste“ das Risiko nicht ausschließe, „dass die Einrichtung nach der elektronischen Übermittlung der Ausweise von einer oder mehreren Personen bewohnt wird, deren persönliche Daten dem zuständigen Polizeipräsidium unbekannt bleiben, was eine potenzielle Gefahr für die Sicherheit der Gemeinschaft darstellt“.

Tourismusministerin begrüßt Rundschreiben
Tourismusministerin Daniela Santanchè ist mit dem Rundschreiben einverstanden. „Ich schätze die Initiative des Innenministeriums. Das neue Rundschreiben über die Identifizierung von Gästen in Beherbergungsbetrieben ist in der Tat ein wichtiger Schritt, um Risiken vorzubeugen und sowohl den Besuchern als auch den Betreibern ein ruhiges und positives touristisches Erlebnis zu garantieren“, so die Ministerin.

Airbnb selbst hatte in den vergangenen Tagen erklärt, dass sie Kulturstädte bei ihren Bemühungen unterstützen wolle, die Gastfreundschaft und die persönliche Begegnung zwischen Mieter und Gästen zu fördern.

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