Der Winter 2024/2025 ziert sich noch. Mit Blick auf Sonntag ist in Tirol allerdings Hoffnung in Sicht. Auf den Bergen sollte eine ordentliche Packung Neuschnee einlangen – besonders in den Nordstaulagen.
Zog es vor einem Jahr schon Heerscharen an Skitourengehern in die Berge, so müssen sie heuer bisher mit Trockentraining oder der einen oder anderen beschneiten Skipiste vorliebnehmen. Denn nicht einmal in den hohen Regionen liegt ausreichend Schnee zum Tourengehen.
Gletscherspalten sind noch offen
„Skitouren sind in Tirol derzeit tatsächlich fast nur auf den Pisten und in den Gletscherskigebieten möglich“, weiß der Sellrainer Touren- und Lawinenexperte Lukas Ruetz. Gleichzeitig warnt er Übermütige davor, die gesicherten Pisten am Gletscher zu verlassen: „Die Gletscherspalten sind noch offen, die Gefahr eines Spaltensturzes ist zu groß.“
Daran wird sich zunächst wenig ändern. „Die Woche bleibt trüb und nass mit sonnigen Auflockerungen, richtig viel Schnee fällt vor dem Wochenende nicht einmal in der Höhe“, bedauert Meteorologe Bence Szabados vom Wetterdienst UBIMET.
Bisher keine Spur vom echten Winter
Da und dort präsentierte sich Tirol am Dienstag angezuckert, viel mehr als zehn Zentimeter der weißen Pracht wie in St. Sigmund im Sellrain war in den Tälern allerdings nicht drin. Ähnlich bescheiden fiel der Neuschneezuwachs in den Bergen aus – vom echten Winter keine Spur.
Die Gletscherspalten sind noch offen, die Gefahr eines Spaltensturzes ist zu groß.
Lukas Ruetz, Skitouren- und Lawinenexperte, St. Sigmund
Donnerstag niederschlagsfrei
Ähnlich dürfte es in den kommenden Tagen weitergehen, der Donnerstag sollte laut Bence Szabados niederschlagsfrei bleiben. Am Freitag könnten sich dann in den Bergen abermals ein paar Zentimeter Neuschnee dazugesellen.
Für das Wochenende macht der Meteorologe freilich Hoffnung auf Schnee – sogar bis ins Inntal nach Innsbruck herunter. „In der Nacht auf Sonntag sinkt die Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen, es wird winterlich“, prognostiziert der Experte. Die genauen Mengen ließen sich derzeit aber noch nicht vorhersagen. Begünstigt werden Nordstaulagen sein – vom Außerfern über das Karwendel bis zum Achensee. „Hier sind oberhalb von 1500 Metern zwischen 20 und 30 Zentimeter drin“, meint Szabados.
In der Nacht auf Sonntag sinkt die Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen, es wird winterlich.
Bence Szabados, Meteorologe Wetterdienst UBIMET
Ähnlich wie im Winter 2018/2019
„Im Vorjahr war ein Großteil der Skitouren bereits im November machbar, für ungewöhnlich halte ich die derzeitige Situation jedoch nicht“, sagt Schnee- und Lawinenexperte Lukas Ruetz. Er erinnert an den Winter 2018/2019. „Damals hatten wir bis Mitte Dezember überhaupt keinen Schnee, ab Jänner wurde es dann eine Top-Tourensaison mit außergewöhnlich viel Schnee.“
Gletscher meiden
Vorerst müssen die Tourengeher weiter kleinere Brötchen backen. „Und sich auf jeden Fall von den Gletschern fernhalten“, warnt Ruetz.
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