Wer hat eine Frau am Halleiner Treppelweg angefahren und schwer verletzt liegen gelassen? „Es war der Riki“, bleibt der Angeklagte in der Prozess-Neuauflage beharrlich. Doch das Gericht schenkte ihm keinen Glauben und verurteilte ihn nicht rechtskräftig zu 24 Monaten teilbedingter Haft, acht davon unbedingt.
Die „Krone“-Leser kennen den Fall, der sich am 29. September 2023 auf dem Halleiner Treppelweg an der Salzach abgespielt hat: Eine Spaziergängerin wurde mit schwersten Verletzungen auf dem Boden gefunden. Lange war unklar, was genau passiert ist – bis Kommissar DNA die Ermittler zum Angeklagten führte, einem in Schubhaft sitzenden Serben (45).
Frontal und bewusst angefahren
Das Verletzungsbild passe nicht zu einem Sturz, erklärte die Staatsanwältin bei der Neuauflage des Strafprozesses am Dienstag: „Es ist aber vereinbar mit einem Frontalzusammenstoß mit einer fahrenden Person.“ Mit dem Rad soll der Angeklagte die Frau bewusst angefahren haben: „Er setzte kein Ausweichmanöver.“
Doch der Mann leugnete dies bei der ersten Verhandlung – und er bleibt weiter bei seiner Version. „Es war also kein Fahrradunfall, sondern der Riki“, fragte der Richter noch nach. Und der Angeklagte bejahte. Mehr wollte der 45-Jährige auch nicht mehr erklären und verweigerte eine weitere Aussage zum Vorwurf der schweren Körperverletzung. Einerseits konnte die Polizei den ominösen Riki nicht finden, andererseits sind die DNA-Spuren des Angeklagten auf der Kleidung des Opfers – klare Indizien. Die Frau wird zudem ihr Leben lang Narben tragen müssen: „Ich bin nach wie vor in Psychotherapie.“ Den kleinen Finger könne sie nicht mehr ausstrecken, zeigte die junge Frau vor. Und bis heute leide sie an den Folgen.
Letztlich verurteilte das Gericht den Serben zu 24 Monaten teilbedingter Haft, acht davon unbedingt. Nicht rechtskräftig. 24.800 Euro sprach das Gericht dem Opfer zu.
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