Die verpasste Abgabefrist der Finanzkennzahlen wirft natürlich kein gutes Licht auf die Austria Klagenfurt. Denn für den Senat 5 der Bundesliga ist auch die Dauer der Verzögerung von Belang – ein Punkte-Abzug für nächste Saison droht ja! Die Negativ-Schlagzeilen rund um das liebe Geld sind nicht neu – und absolut hausgemacht. Und: Deutscher Klub reicht Klage gegen Austrias Ex-Hauptsponsor ein!
Geschickt hat sich Austria Klagenfurt zuletzt nicht angestellt. Zuerst verpasste man bekanntlich als einziger Bundesligist die Abgabefrist für die Finanzkennzahlen, dann musste man nachträglich sogar die offizielle Stellungnahme dazu auf der eigenen Homepage ändern.
Denn zuerst hieß es da von Gesellschafter Zeljko Karajica, dass man die Unterlagen bei der Bundesliga bereits nachträglich abgegeben habe. Wenig später änderte man sein Zitat dann aber auf: „Mittlerweile haben wir unsere Hausaufgaben jedoch erledigt und werden im Verlauf der Woche alle Unterlagen eingereicht haben.“ Passt ins Bild – und ist nicht unerheblich!
Denn die Austria Wien hatte für den Saisonstart 2021/22 für das exakt gleiche Vergehen bekanntlich einen Punkte-Abzug von drei Zählern kassiert, zudem eine Geldstrafe von 20.000 Euro. Mitunter ausschlaggebend für die Höhe der Strafe war dabei auch die Dauer der verzögerten Einreichung – die Wiener gaben alles erst drei Monate später (also im Jänner) ab. Bei der Austria Klagenfurt wären es aktuell (Stichtag 15. Oktober) eineinhalb Monate.
Ob man wegen des viel zu frühen Ablebens von Präsident und Steuerberater Herbert Matschek, der sich in erster Linie um Lizenzunterlagen und Jahresabschlüsse gekümmert hatte, auf eine mildere Strafe hoffen kann, lässt sich aktuell noch nicht abschätzen – der Senat 5 der Bundesliga wird dazu jedenfalls erst spät im neuen Jahr tagen.
Peer Jaekel, Geschäftsführer der Violetten, sagt: „Wir sind ein kleiner Verein – in dem sich unser ehemaliger Präsident Matschek hauptsächlich darum gekümmert hat. Das soll aber keine Entschuldigung sein.“
Das alles wirft natürlich wahrlich kein gutes Licht auf die Austria Klagenfurt. Mit der verpassten Abgabefrist der Jahresabschlussdaten taten sich die Violetten selbst definitiv keinen Gefallen. Einmal mehr.
Schon in den vergangenen Saisonen poppten bei den Waidmannsdorfern – was das liebe Geld betrifft – immer wieder hausgemachte Negativ-Meldungen auf. Hervorgerufen von den eigenen Spielern! Denn bekanntlich fällt die Austria ja alljährlich bei der Umfrage der Fußballer-Vereinigung in puncto „Pünktlichkeit der Gehälter“ durch, kassiert da stets die geringste Punkteanzahl aller Bundesligisten. Wie (un)passend, dass die Profis auch diesmal wieder einen Monat auf den Lohn warten mussten.
Auch bei der leidigen (und derzeit sehr intensiven!) Suche nach einem Hauptsponsor sind solche Schlagzeilen halt keine Hilfe. Dass man mit „28 Black“ da so dermaßen ins Klo greifen würde, konnte keiner ahnen – selbst Hansa Rostock zieht gegen den Dosen-Hersteller übrigens nun vor Gericht.
Im konkreten Fall der verpassten Abgabefrist dürfte es diesmal aber tatsächlich nur ein organisatorisches Missgeschick gewesen sein. Das zeigt der Fakt, dass der Stichtag der Abgabe der Finanzkennzahlen am 15. Oktober war – nur knapp drei Wochen nach dem Ableben von Präsident und Steuerberater Herbert Matschek. . .
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