„Kompromisse“

Handel endlich einig: So hoch fällt das Plus aus

Wirtschaft
03.12.2024 18:42

Nach langem Ringen haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Handelssparte am Dienstagabend in der fünften Verhandlungsrunde endlich auf einen KV-Abschluss geeinigt. Und zwar für die nächsten beiden Jahre. 

Die Beschäftigten im Handel erhalten im kommenden Jahr um 3,3 Prozent mehr Gehalt. 2026 soll es um 0,5 Prozent mehr als die rollierende Inflation geben.

Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen: Chefverhandlerin Veronika Arnost (GPA) und Bundesspartenobmann Rainer Trefelik (WKÖ) (Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)
Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen: Chefverhandlerin Veronika Arnost (GPA) und Bundesspartenobmann Rainer Trefelik (WKÖ)
Chefverhandlerin Veronika Arnost (GPA) und der Obmann der Bundessparte Handel Rainer Trefelik mit ihren jeweiligen Teams am Dienstag (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Chefverhandlerin Veronika Arnost (GPA) und der Obmann der Bundessparte Handel Rainer Trefelik mit ihren jeweiligen Teams am Dienstag

Nachverhandlungen für 2026 möglich
Wie hoch die Gehaltserhöhung für die rund 430.000 Beschäftigten dann 2026 konkret aussieht, lässt sich derzeit noch nicht sagen, da es die 0,5 Prozent Gehaltssteigerung nur bei einer rollierenden Inflation im Jahr 2025 von bis zu 2,3 Prozent gibt, bei einer Teuerung von 2,4 bis 2,5 Prozent liegt das Plus bei 0,4 Prozent. Danach sinkt das Gehaltsplus weiter bis zu einer Inflation von 3 Prozent. Sollte dieser Wert erreicht werden, wird wieder verhandelt.

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Das Gehaltsplus von 3,3 Prozent für 2025 und die deutliche Erhöhung des Lehrlingsentgelts sind wichtige Signale der Wertschätzung an unsere Beschäftigten in schwierigen Zeiten.

(Bild: krone.tv)

Rainer Will, Handelsverband-Geschäftsführer

Lehrlingsentgelt steigt
Das Lehrlingsentgelt steigt im 1. Lehrjahr im kommenden Jahr auf 1000 Euro. 

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Der getätigte Abschluss ist für uns kein Grund für einen übertriebenen Jubel.

Veronika Arnost, Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA,

Keine Änderungen beim Rahmenrecht
Änderungen beim Rahmenrecht, also etwa bei freien Tagen, gibt es nicht. Dass der Abschluss 2025 unter der rollierenden Inflation von 3,8 Prozent liegt, argumentiert die Arbeitnehmerseite damit, dass dafür 2026 eine Gehaltserhöhung über der Teuerung anstehe. Die Arbeitgeber wiederum verwiesen auf die schwierige Lage der Branche.

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Wir brauchen jetzt Sicherheit und Zuversicht, vor allem auch für die Beschäftigten, statt einem Krankjammern der Branche.

Martin Müllauer, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Handel in der Gewerkschaft GPA

Beide Seiten betonten, dass „schmerzhafte Kompromisse“ notwendig gewesen seien und es eine gute persönliche Ebene bei den Gesprächen gegeben habe. Diese wolle man nun nutzen, um über Reformprozesse für die künftigen Kollektivvertragsverhandlungen zu sprechen.

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Positiv ist, dass die kolportierten Streiks am zweiten Adventsamstag abgewendet werden konnten. Diese wären eine Lose-Lose-Situation für alle Beteiligten gewesen.

Handelsverband-Präsident Stephan Mayer -Heinisch

2014 gab es zum letzten Mal einen Doppelabschluss
Genauer in die Karten schauen ließen sich die Verhandler dabei nicht. 2014 gab es zum letzten Mal einen Doppelabschluss im Handel.

Die Verhandlungen im Handel waren am 23. Oktober gestartet, damals forderte die Gewerkschaft GPA noch ein Gehaltsplus von 4,8 Prozent. Die Arbeitgeber boten zum Start 2,8 Prozent mehr Gehalt an. Verhandelt wird aktuell noch der Kollektivvertrag (KV) 2025 für die 150.000 Handelsarbeiter.

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