Enormer Druck droht

Betriebe ächzen unter den Energiepreisen

Salzburg
04.12.2024 12:00

Der Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer (WKS), Peter Buchmüller, schlägt Alarm: „Mit 1. Jänner sind die Betriebe mit einer erheblichen Energiekostensteigerung konfrontiert“. 

Eine Herbst-Konjunkturumfrage der WKS zeigt, dass die Salzburger Betriebe die hohen Energie- und Rohstoffkosten als zweithöchstes Risiko für den wirtschaftlichen Erfolg in den kommenden sechs Monaten einstufen.

An erster Stelle liegen nach wie vor Arbeitskosten. „Unsere Betriebe stehen ohnedies schon unter einem hohen Kostendruck. Mit 1. Jänner kommt eine neue Belastungswelle auf die Unternehmen zu“, fürchtet WKS-Präsident Peter Buchmüller.

Denn dann werden die Netzkosten für Strom und Gas deutlich erhöht und gleichzeitig laufen viele Wirtschaftshilfen aus, die 2023 und 2024 zur Abfederung der gestiegenen Energiepreise eingeführt wurden. „In dieser schwierigen wirtschaftlichen Lage an der Preisschraube bei den Energiekosten zu drehen ist fatal und wird alle Unternehmen, insbesondere die energieintensiven Betriebe schwer belasten, die Rezession weiter vertiefen und die Gefahr einer Deindustrialisierung verstärken“, warnt Buchmüller.

„Maßnahmen müssen überdacht werden“
Buchmüller fordert: „Deshalb ist es dringend erforderlich, dass die Elektrizitäts- und Erdgasabgabe weiterhin auf dem EU-Mindestmaß gesenkt bleibt, die Ökostromabgaben ausgesetzt bleiben und die geplante Erhöhung der Netztarife bei Strom und Gas nochmals überdacht bzw. auf negative Standorteffekte überprüft werden.“ Auch die Erhöhung der CO₂-Steuer werde man sich vor dem Hintergrund der hartnäckigen Rezession überlegen müssen.

Langfristig plädiert der WKS-Präsident für eine Strommarktintegration auf europäischer Ebene: „Dieser europaweite Strommarkt würde nicht nur mehr Versorgungssicherheit bringen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile“. Buchmüller rät Unternehmern zu überprüfen, ob sie bereits den günstigsten Tarif ihres Energieanbieters in Anspruch nehmen oder ob ein Tarifwechsel notwendig ist. „Leider zahlen viele Betriebe nach wie vor einen viel zu hohen Strompreis, obwohl sie schon längst in den Genuss eines günstigeren Tarifs kommen könnten“, stellt der WKS-Präsident fest.

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