Im Vorjahr wurde das Tiroler Jugendgesetz in Sachen Nikotin verschärft: Konkret dürfen seither auch Nikotinbeutel – besser bekannt als Snus – ebenso wie Tabak oder Wasserpfeifen nicht an Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahren weitergegeben werden. Doch halten sich die Betriebe dran? Jugendliche „Käufer“ machten den Test.
Mystery Shopping bzw. Testkauf: Insgesamt 35 Betriebe – davon 24 Tiroler Tabakfachgeschäfte und elf Verkaufsstellen, wie Tankstellenshops oder Gastronomiebetriebe – wurden hinsichtlich des Verkaufs von Nikotinbeuteln an Minderjährige überprüft. Dabei traten „speziell geschulte Testkäufer“ unter 18 Jahren anonym auf und versuchten, diese Produkte zu erwerben, hieß es in einer Aussendung des Landes Tirol.
Vom Außerfern bis ins Unterland
Das kürzlich von der Wirtschaftskammer durchgeführte Mystery Shopping fand vom 4. bis zum 22. November vom hinteren Ötztal mit Sölden und Vent, über Reutte, Berwang, Schmirn, Kössen, Thiersee, Kufstein, Wörgl, Jenbach, Mayrhofen bis in den Großraum Innsbruck statt.
Große Mehrheit hält sich an Gesetz
Das Ergebnis ist durchaus erfreulich: „Mit 94 Prozent hielt sich eine überwiegende Mehrheit der insgesamt 35 getesteten Betriebe an die Vorgaben des Tiroler Jugendgesetzes“, hieß es weiter.
Die Ergebnisse würden wertvolle Erkenntnisse darüber liefern, wie gewissenhaft die Betriebe den Jugendschutz umsetzen. „Zudem helfen sie, mögliche Schwachstellen zu identifizieren und gezielt nachzuschärfen – etwa durch zusätzliche Schulungen für das Verkaufspersonal.“
Jugendschutz ist ein Thema, das nicht nur durch Kontrollen, sondern auch durch Aufklärung und Prävention langfristig gestärkt werden muss.
Jugendlandesrätin Astrid Mair
Bild: Johanna Birbaumer
„Verantwortung wahrnehmen“
Erfreut über das Ergebnis zeigt sich auch Jugendlandesrätin Astrid Mair (ÖVP), die gleichzeitig betont: „Jugendschutz ist ein Thema, das nicht nur durch Kontrollen, sondern auch durch Aufklärung und Prävention langfristig gestärkt werden muss. Hier appelliere ich auch an unsere Gesellschaft, ihre Verantwortung gegenüber unserem Nachwuchs wahrzunehmen.“
Die Novellierung des Tiroler Jugendgesetzes im April 2023 sei ein „entscheidender Schritt“ gewesen, um Nikotinbeutel Tabakprodukten gleichzustellen, so Mair weiter. „Die Trafikantinnen und Trafikanten stehen voll und ganz hinter dem Jugendschutz“, betonte auch der Gremialobmann der Tabaktrafikanten in der WK Tirol, Martin Wacker.
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