Angestellte in Deutschland verbringen mehr als ein Fünftel ihrer Arbeitszeit mit Bürokratie. Das geht aus einer Umfrage des ifo-Instituts unter Führungskräften hervor. Das sei ein „erheblicher Personalaufwand, der zur Einhaltung immer neuer gesetzlicher Auflagen benötigt wird“, kritisieren die Befragten.
Auch die Wettbewerbsfähigkeit und unternehmerische Freiheit würden durch die Bürokratie belastet sowie „Investitionsentscheidungen der Unternehmen beeinflusst“. Laut den befragten 450 Managerinnen und Managern entsteht der Zeitaufwand vor allem durch ausufernde Berichts-, Informations-, Dokumentations- und Meldepflichten. Die gesetzlichen Regelungen seien in den vergangenen zehn Jahren immer komplexer geworden.
75 Prozent bezeichnen in der Umfrage die Praxistauglichkeit oder Umsetzbarkeit von Gesetzen als schlecht bis sehr schlecht. Um den bürokratischen Anforderungen gerecht zu werden, nehmen acht von zehn Befragten externe Dienstleister in Anspruch. Bürokratie verursacht ihnen nach Kosten von durchschnittlich sechs Prozent ihres Umsatzes.
Ifo-Zentrum: „Dringender Reformbedarf“
Laut einer früheren Ifo-Studie kostet Bürokratie in unserem Nachbarland jährlich bis zu 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung. „Das große Ausmaß der Kosten durch die Bürokratie verdeutlicht die Dringlichkeit des Reformbedarfs. Die Kosten von Nichtstun sind riesig, gemessen am Wachstumspotenzial, das im Bürokratieabbau schlummert“, sagte Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
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