Klartext zum Pokal-Aus

„Ernüchternd“: Kimmich widerspricht den Bossen

Fußball International
04.12.2024 13:22

Beim FC Bayern hängt der Haussegen schief. Nach dem bitteren Aus im DFB-Pokal sind sich Bayern-Star Joshua Kimmich und die Bosse Max Eberl und Christian Freund nicht unbedingt einig, wenn es um Siege gegen „große Mannschaften“ geht.

Drei Unentschieden, drei Niederlagen, nur ein Sieg in Top-Spielen – so lautet die Bilanz des deutschen Rekordmeisters. Am (gestrigen) Dienstag musste man sich im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen – lange Zeit zu zehnt – mit 0:1 geschlagen geben.

„Ist natürlich ernüchternd“
Kimmich sprach nach der Partie Klartext. Kann Bayern gegen große Teams nicht überzeugen? „Das ist absolut richtig in der bisherigen Saison. Was waren bisher die großen Spiele? Zweimal Leverkusen, da konnten wir keins gewinnen und wir hatten eigentlich Losglück, dass wir Leverkusen zu Hause bekommen. Am Ende des Tages kommen wir da nicht weiter. Wir haben Dortmund nicht gewonnen, Frankfurt nicht gewonnen, Barcelona nicht gewonnen. Wenn man rein die Ergebnisse sieht, dann ist es natürlich ernüchternd.“

Positiver sieht es Sportdirektor Christoph Freund: „Von den Ergebnissen her kann man es so sehen, ja. Aber so wie wir auftreten und spielen, bin ich richtig positiv und überzeugt, dass wir auch große Spiele gewinnen, weil wir auf einem richtig guten Weg sind und eine richtig gute Energie versprühen.“

Und CEO Max Eberl führte das Pokal-Aus auf die frühe Rote Karte von Manuel Neuer zurück. „Wir sind ein Mann weniger. Ich hoffe, das ist auch für alle so angekommen. Auch, wenn man es auf dem Platz nicht gesehen hat, haben wir mit einem Mann weniger gespielt.“

Für Kimmich war das aber nicht der „Knackpunkt“ und der Platzverweis keine Ausrede. „Ich glaube nicht, dass wir mit elf Mann hätten viel besser und dominanter sein können“, so der 29-Jährige, der nach Neuers Ausschluss die Kapitänsbinde übernahm.

Trainer Vincent Kompany (re.) und Joshua Kimmich. (Bild: Copyright 2024 The Associated Press. All rights reserved)
Trainer Vincent Kompany (re.) und Joshua Kimmich.

Kimmich analysiert: „Ich bin ganz ehrlich: Vor dem Spiel dachte ich so ein bisschen, gerade wenn ich die zweite Halbzeit gegen Paris sehe, die erste Halbzeit in Dortmund, dass wir vielleicht gerade an einem Punkt sind, wo wir so einen Tick nachlassen, wo wir nicht mehr das zu 100 Prozent machen, was wir am Anfang der Saison gemacht haben.“

Und weiter: „Wenn ich das Spiel dann heute sehe, muss ich sagen: Das war mit unsere beste Leistung – natürlich auch gemessen am Gegner. Ich hoffe schon, dass uns das anstachelt. Natürlich nervt es mich extrem, dass der Titel weg ist. Das ist das, wofür wir alle Fußball spielen – um zu gewinnen. Und es geht einzig und allein um das Gewinnen.“

Ob diese widersprüchlichen Aussagen intern noch für Unruhe sorgen? In der Liga erwarten die Bayern am Samstag den 1. FC Heidenheim – da kann sich die Truppe von Trainer Vincent Kompany vielleicht den Frust von der Seele schießen.

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