Den Chef der gescheiterten Ampelkoalition darf man nicht zu früh abschreiben. Scholz ist im Wahlkampf wie ausgewechselt. Der „sprachlose“ Kanzler dreht lautstark auf – und das in einer raffinierten Doppelrolle: Einerseits präsentiert er sich als Friedenskanzler mit Zielrichtung zum BSW der Sahra Wagenknecht, andererseits nimmt er dem CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz den Wind aus den Segeln, indem er zum Überraschungsbesuch in Kiew auftauchte und deutsche Rüstungshilfe versprach, allerdings keine Taurus-Raketen.
Außerdem: Die Wirtschaftspartei CDU lässt sich in dem Wahlkampf in die Rolle der herzlosen Unternehmerpartei drängen. Hat schon irgendjemand Friedrich Merz lachen gesehen?
Dennoch: Die Aufholjagd von Scholz hat Grenzen. Zu groß ist die Erblast. Ein guter zweiter Platz wird die SPD zum Juniorpartner des Wahlsiegers CDU/CSU machen.
Ex-Kanzler Scholz dann als Vizekanzler? Kaum. Dann schlägt die Stunde des Verteidigungsministers Boris Pistorius, des beliebtesten Politikers Deutschlands. Er verzichtete auf die Kanzlerkandidatur um des lieben Friedens willen in der SPD. Also muss er auch nicht das Wahlergebnis verantworten.
Keine deutsche Regierung ist nächstes Jahr um den Job zu beneiden. Ohne Schweiß und Tränen wird eine Sanierung Deutschlands nicht möglich sein. Und das gilt erst recht für Österreichs Zuckerl-Koalition der bitteren Pillen.
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