Neue Pläne der Länder

Ukrainern mit teuren Autos wird Geldhahn abgedreht

Österreich
04.12.2024 15:15

In den Bundesländern werden neue Regeln in der Grundversorgung für Vertriebene aus der Ukraine erwogen. Diese sollen ihre Autos verwerten müssen, um die Leistung beziehen zu können.

Eine entsprechende Festlegung hat der Koordinationsrat des Bundes und der Länder für die Zeit ab Jänner getroffen, berichtet der „Standard“. Doch Wien hat sich für einen eigenen Weg entschieden. In der Bundeshauptstadt bleibt es bei einer Einzelfallprüfung, wie der APA bestätigt wurde.

Das bedeutet, dass jemand mit einem teuren Wagen wie bisher kaum für die Grundversorgung infrage kommt. Ist es ein wenig prestigeträchtiges Gefährt, ist es kein Ausschließungsgrund. Andere Länder argumentieren, dass jemand, der ausreichend Geld für Treibstoff und Versicherung hat, auch nicht hilfsbedürftig ist.

Ukrainer stellen Mehrheit der Grundversorgten
Geflüchtete aus der Ukraine sind für den starken Anstieg in der Grundversorgung seit der russischen Aggression in ihrem Land verantwortlich. Anfang November waren gut 70.400 Personen entsprechend betreut. 53 Prozent davon sind Ukrainer.

„Es kommen pro Monat rund 2000 Menschen nach Österreich“, sagte Flüchtlingskoordinator Andreas Achrainer im November bei einer Pressekonferenz im Parlament. Deshalb müssten Bund, Länder und Zivilgesellschaft in der Hilfe „noch einmal zusammenrücken“. 

„Das ist eine riesige Chance ...“
Der Präsident der Ukrainehilfe, Cornelius Granig, rief kürzlich zu mehr Jobchancen für die oft gut ausgebildeten Flüchtlinge auf. Der frühere Siemens- und Raiffeisen-Topmanager erklärte, dass viele der Geflüchteten abgeschlossene Hochschulstudien haben.

„Das ist eine riesige Chance für unseren Arbeitsmarkt und ein Potenzial, das wir noch nicht ganz gehoben haben“, plädierte Granig etwa für mehr Verständnis für anfängliche Sprachprobleme. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer hätten auch eine Ausbildung im Gesundheitsbereich, wo es in Österreich einen großen Arbeitskräftemangel gibt.

Man sollte daher die bereits in Österreich lebenden Ukrainerinnen und Ukraine ansprechen und „weniger überlegen, wie man aus Fernost Menschen nach Österreich bringt“, sagte er mit Blick auf die von einigen Bundesländern gestarteten Anwerbeprogramme in Ländern wie den Philippinen.

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