Masken-Schnitzer in OÖ

„Der Krampus gehört einfach zum Brauchtum“

Oberösterreich
05.12.2024 18:00

Am 5. Dezember ist Krampustag: Da sind im ganzen Land viele Krampusse unterwegs. Der Innviertler Tom Aigner gründete eine Pass und schnitzt kunstvolle Masken aus Holz. Die „Krone“ besuchte ihn in seiner Werkstatt.

Wenn du nicht brav bist, holt dich der Krampus! Wie viele Generationen von Kindern mussten mit dieser „schwarzen Pädagogik“ zurechtkommen?

„Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei“, sagt Tom Aigner, ein Schnitzkünstler aus Geretsberg im Innviertel. Er steigt leidenschaftlich in sein Krampuskostüm. Besonders heute, am 5. Dezember, ist er unterwegs. „Gemäßigt natürlich, niemand darf sich fürchten!“

Echte Masken immer stärker nachgefragt
Seine Faszination für diese mystische Figur hat er von Kindheit an: „Ich war schon als Bub bei Läufen dabei“, erinnert er sich im „Krone“-Gespräch, das in seiner Werkstatt stattfindet. Da riecht es nach Holz und Farben; Ziegenfell und imposante Hörner liegen herum – und fertige Masken. Jede ist ein Unikat. „Die Leute kommen zu mir, ich frag’ sie, wie die Larve ausschauen soll. Viele haben schon genaue Vorstellungen.“

Tom Aigner, Mitbegründer der Schoberpass, fertigt selbst Krampusmasken an. (Bild: Scharinger Daniel/Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Tom Aigner, Mitbegründer der Schoberpass, fertigt selbst Krampusmasken an.

Dann fertigt Aigner eine Skizze an und holt mit der Motorsäge die groben Umrisse aus einem Block, meist Zirbe oder Weymouth-Kiefer. Es folgt der Feinschnitt mit dem Schnitzwerkzeug.

Man braucht schon Erfahrung
„Wichtig sind die Proportionen. Die Augenschlitze und die Luftlöcher müssen auf der richtigen Höhe sein.“ Der Rohling wird innen mit Schaumstoff oder auch Rehleder ausgestattet und auf das Gesicht des Trägers angepasst: „Jede Maske sitzt perfekt, und man muss sie rasch an- und ausziehen können.“ Zu den raffinierten Zusätzen zählen beleuchtete Glasaugen.

„Die Materialien bestimmen den Preis, der ab 600 € aufwärts liegt.“ Seine Kunden hat er in ganz Österreich und Bayern. Aigner selbst ist im Advent mit der Schoberpass unterwegs: „Ein schönes Brauchtum, ich genieße den Advent sehr.“

Unterm Jahr nimmt er Kindern die Angst vor Nikolo und Krampus: „Ich komme in Kindergärten, bringe Kostüme und Masken zum Anschauen mit, damit die Kinder verstehen, dass es nur Verkleidung ist.“

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