Mega-Pferde-Sportshow

„Dieses Event hat es verdient, nicht zu sterben“

Oberösterreich
05.12.2024 13:00

Am Donnerstag beginnt mit dem „Amadeus Horse“ Europas größtes Pferde-Indoor-Event. Das in Salzburg über die Bühne geht, aber 2023 von Wenzel Schmidt gerettet worden ist. Der Unternehmer aus Ried über das mit Verlusten verbundene 2,4-Millionen-Event, Therapiereiten und seinen Bezug zu Pferden.

Krone: Herr Schmidt, wissen Sie eigentlich, wie Pferde atmen?

Wenzel Schmidt: So wie der Mensch – oder?

Nein! Sie atmen ausschließlich durch die Nase, da ihr Kehldeckel Mund- und Nasenhöhle voneinander trennt, sodass sie nicht durch den Mund atmen können. Wobei die Frage eigentlich darauf eine Anspielung sein sollte, dass Sie dem Amadeus Horse Indoors in Salzburg neuen Atem eingehaucht haben – und damit Europas größtem Indoor-Pferdesport-Event. Wie kam es dazu?

Nachdem der vormalige Veranstalter 2022 plötzlich verstarb und Altlasten hinterließ, bat mich dessen Sohn, die Reitbetriebe der Familie zu sanieren. Das ging leider anders aus als erhofft. Damit bin ich auf einer Reitanlage in Lamprechtshausen, die ich als Sicherheit für mein Investment eintragen habe lassen, sitzen geblieben und zudem wusste keiner, wie es mit der seit 2005 bestehenden Veranstaltung in Salzburg weitergeht. Da ich aber Pferde-affin bin und die Veranstaltung es sich verdient hat, nicht zu sterben, bin ich im Vorjahr kurzfristig als neuer Veranstalter eingesprungen. Obwohl das hier noch immer mit wahnsinnigen Problemen verbunden ist.

Von Donnerstag bis Sonntag werden in Salzburg 20.000 Besucher erwartet. (Bild: Daniel Kaiser)
Von Donnerstag bis Sonntag werden in Salzburg 20.000 Besucher erwartet.

Naja, wir benötigen für das Amadeus Horse Indoors 2,4 Millionen Euro Budget. Wir haben keine Probleme bei Zuschauern, keine bei den VIPs, keine mit der total ausverkauften Pferde- und Reitsportmesse, aber eines beim klassischen Sport-Sponsoring. Da müssen wir in Zukunft überregionaler denken. Derzeit ist die Amadeus-Horse-Indoor-GmbH noch immer ein Abgangsbetrieb, was auch mit den Hallen- und Betriebskosten zu tun hat.

Inwiefern?

Wie hoch sind die?

Fast 400.000 Euro!

Das Amadeus Horse Indoors beinhaltet auch das einzige Fünfstern-Turnier Österreichs. (Bild: Tröster Andreas/ANDREAS TROESTER)
Das Amadeus Horse Indoors beinhaltet auch das einzige Fünfstern-Turnier Österreichs.

Also knapp so viel, wie Sie an Preisgeld ausschütten!

Wir sind ja das einzige Fünfstern-Turnier Österreichs. Das international so eine Strahlkraft hat, dass mit Jessica von Bredow-Werndl die Dressur-Olympiasiegerin von Paris 2024 und Tokio 2020 nur deshalb kommt, um ihr Goldpferd „Dalera“ zu verabschieden.

Wie viele Besucher erwarten Sie an den vier Tagen?

20.000 Zahlende.

Edda Schmidt (2 v. r.) bei einer Siegerehrung am Gestüt Bartlgut, das im Besitz der Familie ist. (Bild: Edda Schmidt)
Edda Schmidt (2 v. r.) bei einer Siegerehrung am Gestüt Bartlgut, das im Besitz der Familie ist.

Was bedeuten Ihnen Pferde? Sie haben mit dem Bartlgut in Neuhofen bei Ried ja auch ein eigenes Gestüt.

Als gebürtiger Ampflwanger begleiteten mich Pferde mein ganzes Leben. Ich bin mit ihnen aufgewachsen, hab’ sie später a bissl aus den Augen verloren, weil ich am Beginn meiner Selbstständigkeit viel arbeiten musste. Auch mein Fußball-Engagement bei der SV Ried kam mir dazwischen.

Bei diesem Klub sind Sie bis heute Ehrenpräsident.

Trotzdem hatte ich auch während meiner Zeit als Präsident immer Pferde. Jetzt sind sie ein Hobby für die ganze Familie. In das auch meine Frau gut eingebunden ist, was beim Fußball nicht der Fall war.

Sie und Ihre Familie finanzieren auch der Schule für Beeinträchtige in St. Isidor bei Linz ein Therapiepferd.

Wir unterstützen die Peter-Petersen-Landesschule schon über zehn Jahre, damit dort therapeutsches Reiten möglich ist.

Wenzel Schmidt (Bild: Scharinger Daniel/Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Wenzel Schmidt

Gibt es auch in diesem Bereich Erfolge?

Ja, es ist interessant! Einmal im Jahr luden wir die Schüler – die wir heuer übrigens nach Salzburg einladen – bisher zu einer Nikolofeier auf das Bartlgut ein. Dabei erzählte mir die Direktorin einmal, dass ein Kind, das davor überhaupt nicht gesprochen hatte, durch das therapeutische Reiten zu sprechen begann. Das zeigt, dass diese Art der Therapie nicht nur motorische Erfolge nach sich zieht.

Wann saßen Sie zuletzt selbst auf einem Pferd?

Vor 20 oder 25 Jahren.

Könnten Sie noch reiten?

Ich denke, das verlernt man nicht. Aber in meinem Alter hat man schon a bissl Angst vorm Runterfallen.

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