Rebellen unterstützt?

Moskau sieht ukrainische Spur nach Syrien

Außenpolitik
04.12.2024 17:13

Während der Iran vorwiegend eine Handschrift der USA und Israels bei der Blitzoffensive der islamistischen Rebellen in Syrien sieht, beschuldigt die russische Führung die Ukraine, für die Eskalation im Bürgerkriegsland verantwortlich zu sein. Es gibt tatsächlich Hinweise auf eine ukrainische Beteiligung.

Es gebe Informationen, dass der ukrainische Geheimdienst mit den Terroristen zusammenarbeite und Kiew sowohl Drohnen liefere als auch Bedienungsanweisungen dafür gebe, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch. Am Sonntag wiederum hatte das englischsprachige Onlineportal „Kyiv Post“ berichtet, dass der ukrainische Militärgeheimdienst an der Ausbildung islamistischer Rebellen in Syrien beteiligt gewesen sein soll.

Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa (Bild: AP)
Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa

Laut Sacharowa ist Syrien nicht das einzige Land, in das sich die Ukraine derzeit einmischt. Zuvor habe Kiew in afrikanischen Ländern Unruhe hervorgerufen, behauptete sie. In den vergangenen Monaten gab es Hinweise darauf, dass ukrainische Spezialkräfte Jagd auf Söldner der Gruppe Wagner machen.

Syrische Rebellen haben in den vergangenen Tagen bei einer überraschenden Großoffensive größere Teile des Bürgerkriegslands unter ihre Kontrolle gebracht, darunter die zweitgrößte Stadt Syriens, Aleppo. Sacharowa bekräftigte die anhaltende Unterstützung Moskaus für Machthaber Baschar al-Assad. Russland hatte ihn bereits 2015 durch sein Eingreifen an der Macht gehalten. Auch jetzt fliegt die russische Luftwaffe eigenen Angaben nach wieder intensiv Angriffe auf Ziele in Syrien, darunter auch auf die Großstadt Aleppo.

Rebellen-Vormarsch vorerst gestoppt
Die massiven Luftschläge dürften den Rebellen-Vormarsch auf Hama, die viertgrößte Stadt Syriens, vorerst gestoppt haben. Die Aufständischen seien von den Randgebieten der strategisch wichtigen Stadt zurückgedrängt worden, teilten beide Konfliktparteien mit. „Wir wurden durch schweres feindliches Bombardement aus der Luft zum Rückzug gezwungen“, erklärte einer der Rebellenkommandanten, Abu al-Qaqaa. 

Eine Einnahme Hamas würde den Druck auf den syrischen Präsidenten Assad deutlich weiter erhöhen. Angesichts des zuletzt schnellen Vormarschs der Aufständischen erwägt der mit Assad verbündete Iran nach eigenen Angaben die Entsendung von Truppen, falls darum gebeten wird.

Bereits mehr als 500 Tote bei Kämpfen
Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien, die mit einem Netz aus Informanten vor Ort das Kriegsgeschehen verfolgt, kamen bei den jüngsten Gefechten inzwischen mehr als 570 Menschen ums Leben, unter ihnen auch knapp 100 Zivilisten.

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