Das gesamte Ausmaß der KTM-Pleite ist noch nicht absehbar, Politik, Wirtschaftskammer, AMS und Arbeiterkammer rechnen aber bereits jetzt mit mindestens 750 Kündigungen. Zulieferbetriebe erkundigen sich ebenfalls bereits, wie sie die Zahl der Mitarbeiter senken können.
Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) lud am Donnerstag zu einem Runden Tisch, an dem die Chefs von Arbeiterkammer, AMS und Wirtschaftschaftskammer Platz nahmen. Beraten wurde dabei über die Folgen der KTM-Pleite, vor allem verhandelten Achleitner, AK-Präsident Andreas Stangl, WK-Präsidentin Doris Hummer und AMS-Chefin Iris Schmidt darüber, wie den betroffenen Mitarbeitern geholfen werden kann.
„Es ist wichtig, dass eine Sanierung gelingt“
In einer ersten Tranche wurden – wie berichtet – 250 Frauen und Männer freigestellt. Dabei wird es aber nicht bleiben. Achleitner bestätigt, dass im Insolvenzantrag die Rede von weiteren 500 freizustellenden Arbeitern und Angestellten ist. Achleitner sagte Donnerstagmittag zur „Krone“: „KTM ist ein Leitbetrieb für Oberösterreich und daher ist es wichtig, dass wir alles tun, dass dieser Betrieb fortbesteht und dass eine Sanierung gelingt. Dazu haben viele etwas beizutragen, nicht zuletzt auch der Eigentümer“, spricht der Landesrat die Rolle von Stefan Pierer an: Man sei mit ihm in direktem Austausch, worüber der Eigentümer mit der Politik spricht, wollte Achleitner aber nicht sagen.
20.000 offenen Stellen in Oberösterreich, 3000 im Innviertel
Für die betroffenen Mitarbeiter ist jetzt das AMS zuständig. „Im Innviertel sind insgesamt 3000 Stellen frei, in ganz Oberösterreich 20.000. Wir sind zuversichtlich, dass es für die Betroffenen Lösungen gibt“, sagt AMS-Chefin Iris Schmidt. Die Plätze für Qualifizierungsmaßnahmen – bezahlt vom Land und vom Bund – werden im ersten Schritt von 2000 auf 3000 Plätze angehoben. Zudem wird eine Stiftung mit 300 Plätzen eingerichtet. Finanziert wird diese zu je 50 Prozent vom Land und vom AMS.
Achleitner geht von rund 10.000 Euro pro Person aus – also von in Summe 3 Millionen Euro. „Ab spätestens Jänner werden die Eintritte ermöglicht“, so AMS-Chefin Schmidt. Betroffene dürfen bis zu vier Jahre in der Stiftung sein. Sie steht aber nicht nur für KTM, sondern branchenübergreifend für alle Betriebe in ganz Oberösterreichzur Verfügung.
Gehälter wurden noch nicht überwiesen
Die Konten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bis gestern Mittag noch keinen Geldeingang verbuchen können. „Wir wissen nicht, wann die Leute ihr Geld bekommen“, sagt Arbeiterkammerpräsident Andreas Stangl. Zur Stunde sind Politik und Vertreter von AMS, AK und Wirtschaftskammer an den Standorten von KTM vor Ort, um die Betroffenen über die Lage zu informieren.
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