Schönste Wanderrouten

Winterliche Tour zum sagenumwobenen Gufelstein

Vorarlberg
06.12.2024 11:45

Eine gemütliche Rundwanderung führt um Partenen, der letzten Ortschaft im Montafon, sowie am imposanten Gufelstein vorbei übers Bellamaisäß und über Lifinar zurück zum Ausgangspunkt.

Meteorologisch betrachtet hat der Winter am ersten Dezember begonnen, auch wenn die Witterung derzeit noch nicht sonderlich danach anmutet. Die meteorologische Einteilung basiert auf jahreszeitlichen Temperaturdurchschnitten und erleichtert die statistische Erfassung und den Vergleich von Wetterdaten über längere Zeiträume. In Mitteleuropa ist der Winteranfang oft von wechselhaften Bedingungen geprägt. Zu Beginn des Monats Dezember können die Temperaturen noch relativ mild sein, bevor Kaltluftausbrüche aus dem Norden für Frost und Schneefall sorgen. Die genaue Witterung hängt jedoch sehr stark von den vorherrschenden Großwetterlagen ab.

Winterwanderweg über Gufelgut
Zumindest ein wenig winterlich ist es in Partenen, am Talschluss des Montafons. Dort liegt der Ausgangspunkt für den heutigen Wandertipp. Beim Parkplatz in der Nähe des kleinen Schwimmbads geht es los. Von dort folgt man dem markierten Winterwanderweg über Gufelgut in Richtung Bellamaisäß. Anfangs geht es noch an ein paar Häusern und Schuppen vorbei, bevor man die Ill quert und leicht in den Wald aufsteigt. Der Name Partenen dürfte aus dem Rätoromanischen stammen, abgeleitet von „Parthenna“ oder auch „Partenaea“, was so viel wie „langsam ansteigender Weg“ bedeutet und somit recht gut auf die heutige kurze Tour passt.

Tipps & Infos

Typ: kleine, gemütliche Winterwanderung
Dauer: eineinhalb bis zwei Stunden
Ausgangspunkt: Parkplatz beim Schwimmbad in Partenen
Ausrüstung: Winterwanderschuhe mit guter Profilsohle, warme Kleidung, eventuell eine Thermoskanne mit einem Heißgetränk sowie eine kleine Jause zur Stärkung Einkehrmöglichkeiten: Partenerhof (Restaurant ab 18. Dezember geöffnet), Gasthof zum guten Tropfen (ab 16. Dezember geöffnet), Pizzeria da Pietro (Mo und Di Ruhetag)
öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 650 W ab Schruns Bahnhof

Der Name wurde 1499 erstmals urkundlich erwähnt und noch bis in die 1960er-Jahre wurde dieser auch „Parthennen“ geschrieben. Zur Ortschaft gehören die Rotten – also Wohnsiedlungen mit wenigen, locker angeordneten Gebäuden – Gufelgut, Innerbofa, Loch und Motta. Wobei Gufelgut taleinwärts auf der rechten Seite gelegen ist. Auf einer kleinen Anhöhe über dem Ortskern tritt man schließlich aus dem Wald heraus und folgt den pink gestrichenen Holzstangen, die den Verlauf des Wanderpfads markieren, über schneebedeckte Wiesen. Aufgrund der Höhenlage (der Ortskern liegt auf rund 1050 Meter) und der Nähe der umliegenden Berge der Silvretta- und Verwall-Gebirgsgruppen herrscht hier ein typisches alpines Klima.

Ein Hauch von Wintermärchen
Ein Teil der Ortschaft liegt während der kalten Jahreszeit im Schatten, sodass sich die noch zarte Schneedecke bislang halten konnte. Gufelgut ist bald erreicht und wer hier am Vormittag unterwegs ist, dem wird die Sonne nun über den Bergrücken entgegen blinzeln. Ihre Strahlen bringen die Eis- und Schneekristalle am Boden zum Glitzern und verleihen der Landschaft einen Hauch von Wintermärchen. Der Pfad führt weiter im sachten Anstieg bergan und schließlich kommt man am imposanten Gufelstein vorbei. Dabei handelt es sich um einen massiven, gespaltenen Felsbrocken, um den sich natürlich Geschichten und Sagen ranken.

So brauchte es im Gebiet der Silvretta, zumindest der Legende nach, durchaus mal Blitz und Donner und somit ein Gottesurteil, um die langwierigen Grenzstreitigkeiten zwischen den Leuten aus dem Unterengadin und den Montafonern zu klären. Die Unterengadiner waren schon im Mittelalter diesseits des Silvretta-Hauptkamms erschienen, um die Alpweiden zu nutzen. Sie erhoben sogar Ansprüche bis ins Montafon hinab, also nach Partenen. Beim sogenannten Gufelgut trafen laut der Erzählung die Engadiner und die Montafoner zusammen und begannen überaus heftig zu streiten. Da traf unerwartet ein mächtiger Blitz einen großen Stein und spaltete diesen. Der Gufelstein sollte fortan die Grenzmark bilden.

(Bild: Bergauer Rubina)

Etagenmoos

Etagen- oder Stockwerkmoos ist ein häufiges Wald- und Wiesenmoos, das auf frischem, schwach-saurem Waldboden zu finden ist. Es besiedelt aber auch Bergwiesen der Höhenlagen, Waldränder, Moore und Heiden und dringt bis in die Hochregionen der Alpen vor. Das Moos bildet gelb- bis bräunlichgrüne, glänzende, oft ausgedehnte Rasen aus. Seine bis fünf Zentimeter langen, rotbraun gefärbten Stämmchen sind zwei- bis dreifach gefiedert. Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal sind die sogenannten Etagen, die gebildet werden, um über die frische Laubschicht des Waldes hinauszuragen. Hierbei handelt es sich um Jahrestriebe, die stockwerkartig übereinander stehen. Der oberste Abschnitt, der meist frisch gelbgrün gefärbt und nur einfach verzweigt ist, ist zugleich der jüngste Abschnitt. An manchen Standorten wächst es sehr nah mit dem Rotstängelmoos zusammen, sodass es schwer ist, die beiden Arten voneinander zu unterscheiden, da sich ihre äußerlichen Merkmale sehr ähneln. Viele Moose entziehen ihren Zellen Wasser, bevor es zum ersten Frost kommt, und lagern es zwischen den Zellwänden. Dadurch können schädliche Eiskristalle innerhalb der Zellen vermieden werden. Moose können recht gut mit Trockenheit umgehen, was im Winter von Vorteil ist. Während sie bei Frost austrocknen, bleiben ihre Zellen durch spezielle Strukturen flexibel und überleben diese Phase unbeschadet. Tauwetter oder Schneeschmelze versorgt sie zudem immer wieder mit Wasser, sodass sie sogar in der kalten Jahreszeit Wachstumsphasen haben können.

Beeindruckendes Naturdenkmal
Über die Grenzverläufe gestritten hat man sich aber trotz des sagenhaften Himmelurteils noch über Jahrhunderte. Der „Gspaltna Stee“ steht heute noch unverrückbar an seinem Platz und ist ein beeindruckendes Naturdenkmal. Es geht weiter über das Bellamaisäß bis zur Mautstelle der Silvretta-Hochalpenstraße (Wintersperre). Partenen ist der östlichste bewohnte Punkt des Montafons und die letzte Dauersiedlung auf Vorarlberger Landesgebiet. Nun wird die Straße gequert und man wandert vorbei an Bellamaisäß bis zur Maler-Kapelle. Dort angekommen, geht es leicht bergwärts zur Talstation des Lifinarliftes (Schlepplift), danach folgt man der Wegmarkierung zurück in die Ortschaft.

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