Nach der „Krone“-Story über jenen Automaten beim Schulzentrum Viktring in Klagenfurt (Kärnten), in dem Nikotinbeutel und E-Zigaretten verkauft werden, passiert jetzt etwas: Sowohl der Pächter des Automaten als auch die Stadt selbst reagieren auf die Vorwürfe.
Die Geschichte hat eingeschlagen: Die „Krone“ hat berichtet, dass in einem Automaten angebotene E-Zigaretten und Nikotinbeutel 1600 Kinder und Jugendliche in Versuchung führen – der Automat wurde ausgerechnet beim großen Schulzentrum in Viktring, bestehend aus Volksschule, Gymnasium und Neuer Mittelschule, aufgestellt.
Wie alle Nikotinprodukte machen auch die gefährlichen und für Minderjährige verbotenen Beutel süchtig – und sie können Bauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren- und Mundkrebs auslösen sowie Schädigungen des Zahnfleisches und eine Verfärbung der Zähne hervorrufen. Direktorin und Eltern sind verzweifelt – und hilflos.
Die vor Schulen üblichen Schutzzonen, die den Verkauf solcher Suchtmittel verbieten, gibt es in Klagenfurt schlicht nicht.
Eine Verordnung des Bau- und Gewerberechts schützt das Umfeld von Schulen normalerweise: Demnach dürfen die gewerblichen Möglichkeiten mittels Automaten – die besonders darauf ausgerichtet sind, von Minderjährigen genutzt zu werden – im näheren Umkreis von Schulen untersagt werden, wenn dies zum Schutz, etwa vor unüberlegten Geldausgaben, erforderlich ist.
Stadt Klagenfurt reagiert: Fehlende Schutzzone wird errichtet
In Klagenfurt wurde so eine Verordnung einfach nie erlassen. Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) will das ändern: „Ich habe von den Nikotin-Angeboten nichts gewusst“, sagt er: „Auch in Klagenfurt soll mit Automaten in Schulen nun strenger vorgegangen werden.“ Eine entsprechende Verordnung soll erlassen werden.
Überrascht und einsichtig zeigt sich auch der Pächter, auf dessen Privatgrund der Automat steht: „So ein Echo wie nach dem ,Krone‘-Artikel habe ich noch nie erlebt. Auch alle Social-Media-Kanäle waren voll damit! Darum geben wir alle gefährlichen Produkte aus dem Automaten, es wird keine E-Zigarette und auch keine Nikotinbeutel mehr erhältlich sein. Es tut uns leid.“
Darüber ist auch Brigitte Magnes, Direktorin des Realgymnasiums, froh: „Die Psychologie ist in dieser Sache wichtig. Denn das Anbieten ist eine Verharmlosung der Substanzen.“
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