„Die Beamten sind in Winterschlaf gegangen und warten dort, bis der nächste Minister kommt. Wir haben jetzt aber keine Zeit für Winterschlaf“, mit diesen scharfen Worten startet der Unternehmer Harald Kohlberger, Geschäftsführer von Consileon, einen Weckruf. Er beklagt, dass die Verwaltung wegen des politischen Stillstandes reihenweise unternehmerische Projekte auf Eis legt.
In allen Ministerien würden Projekte gestoppt und „in ganz besonderer Weise dort, wo ein grüner Minister drinnen war und sicher ist, dass definitiv ein neuer kommt“, so Kohlberger. Consileon ist ein großes IT-Unternehmen, das an zahlreichen Projekten in der öffentlichen Verwaltung beteiligt ist. Kohlberger: „Die Digitalisierungsverantwortlichen in den Ressorts sitzen jetzt einmal da und spitzen den Bleistift.“ Selbst bereits budgetierte Vorhaben würden auf die lange Bank geschoben werden.
Mit KI Effizienz und Produktivität steigern
Gerade in der Verwaltung könne mithilfe von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz die Effizienz und Produktivität gesteigert werden, etwa durch automatisierte Lösungen für das Abrechnungssystem und für die Kreditorenbuchhaltung.
Auch im Sicherheitsbereich, etwa Grenzsicherung, gebe es viele Möglichkeiten, das Personal zu entlasten. „Gerade im Sicherheitsapparat haben wir ein riesengroßes Problem. Wir haben Abgänge in den nächsten fünf Jahren, die wir nicht nachbesetzen können und wir brauchen diese Lösungen im gesamten Dienstleistungsportfolio, wenn es um Sicherheit geht, innen wie außen.“
„Können nicht bis Ostern warten“
Der Staat könne hier mit Best-Practice-Modellen vorangehen und Vorreiter für die Wirtschaft werden. „Wir können jetzt nicht bis Ostern warten, bis die nächste Regierung wieder steht oder die nächsten Neuwahlen sind, sondern wir müssen die Zeit nützen. Wir haben die Budgets, wir haben auch eine aktuelle Regierung, das Leben geht weiter“, so Kohlberger. „Wir müssen aus der Lethargie raus, sonst sind wir am besten Weg, die Österreich AG zu zerstören.“
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