Mission „Proba-3“

Satelliten-Paar soll Sonnenfinsternisse erzeugen

Vom Satish Dhawan Space Centre, dem Weltraumbahnhof an der Südküste von Indien aus, sind am Donnerstag zwei europäische Satelliten ins Weltall gestartet. Ziel der Mission „Proba-3“ ist es, durch präzise Formationsflüge künstliche Sonnenfinsternisse zu erzeugen, die eine genaue Untersuchung der Sonnenkorona ermöglichen.

„Proba-3“ ist eine Demonstrationsmission, durch die bei diesem Projekt angewandte Technik hoffen die Forscher deutlich mehr Daten über die Korona – die äußere Atmosphäre der Sonne – lukrieren zu können. Dazu soll das Satelliten-Duo erstmals in einem Formationsflug auf den Millimeter genau voneinander entfernt durch den Weltraum fliegen.

Der Doppel-Satellit ist nach Angaben von ESA der bisher ambitionierteste Teil experimenteller Missionen der „Proba“-Reihe. Die zwei kleinen Sonden würden zusammen wie eine Einzige fliegen, so die europäische Raumfahrtbehörde.

Das Satelliten-Paar soll Mini-Sonnenfinsternisse (Bild) simulieren.

(Bild: ESA/P. Carril)

Satelliten sollen Sonnenfinsternisse simulieren
Die Korona wird wegen des hellen und blendenden Lichts der Sonne nur bei einer totalen Sonnenfinsternis sichtbar, also wenn der Mond das Licht der Sonne für den Teil der Erde ausblendet, der in seinem Schatten ist.

(Bild: ESA/P. Carril)

Genau das sollen die beiden Satelliten, die zusammen 550 Kilogramm wiegen, simulieren. Sie sollen sich dabei auf einer großen, elliptischen Bahn um die Erde bewegen. Die geringste Distanz des Orbits zur Erde beträgt 600 Kilometer, der weiteste Punkt liegt etwa 60.000 Kilometer entfernt.

Auch Österreich ist an Mission beteiligt
Erste Bilder der Sonnenkorona könnte „Proba-3“ im März kommenden Jahres liefern. Insgesamt 14 ESA-Länder – darunter Österreich und die Schweiz – sind an der zweijährigen Mission beteiligt.