Jetzt ist es fix: Fünf inzwischen ehemalige Schüler des Linzer Elitegymnasiums müssen sich im Jänner nach einem Übergriff auf eine Mitschülerin bei einer Schulreise nach Italien vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Burschen Nötigung und zweien von ihnen zusätzlich noch gefährliche Drohung vor.
Es war eine Sprach- und Kulturreise des Linzer Privatgymnasiums Kollegium Aloisianum ins italienische Assisi, bei der es im Quartier der Schüler zu einem gravierenden Übergriff gekommen sein soll. Fünf Burschen (16 und 17 Jahre alt) sollen – wie mehrfach berichtet – eine damals 15-jährige Mitschülerin gegen ihren Willen in eines der Hotelzimmer getragen (dazu gibt es auch Videoaufzeichnungen) und sie darin eingesperrt haben.
Rücken „ausknacken“
Die männlichen Teenager sollen sie genötigt haben, ihnen den Rücken „auszuknacken“ (den Rücken einzurenken, Anm.). Der Forderung kam die Mitschülerin schließlich nach, da sie angeblich sonst nicht mehr aus dem Zimmer gelassen worden wäre.
Dieser Straftatbestand wird allen fünf Beschuldigten zur Last gelegt. Das Mädchen soll von ihnen auf das Bett gelegt worden sein, einer der Burschen soll gefragt haben: „Wer locht als Erster ein?“
„Hintern auswischen“
Der Schülerin soll weiters gedroht worden sein, sie in einen Schrank zu sperren. Laut Staatsanwaltschaft sei sie genötigt worden, den Raum nicht zu verlassen. Dann sei das Zimmer von außen zugesperrt worden. Der Mitschülerin soll aber in Aussicht gestellt worden sein, sie dürfe gehen, wenn sie einem der Burschen den Hintern auswische.
Der völlig verängstigten Jugendlichen dürfte es schließlich gelungen sein, zu flüchten. Dabei soll einer der Burschen ihr noch ein Bein gestellt haben. Sie wandte sich Hilfe suchend an ihre Lehrer, die den Vorfall anzeigten.
„Nur ein Spaß“
Bei den Einvernahmen sollen die Beschuldigten zwar zugegeben haben, dass sie das Mädchen ins Zimmer trugen, aber die Drohungen und Nötigungen bestritten haben. Aus ihrer Sicht sei alles nur Spaß gewesen, die Mitschülerin habe freiwillig mitgemacht.
Die fünf Beschuldigten geben zwar zu, das Mädchen in eines der Zimmer getragen zu haben, doch sie bestreiten, ihre Mitschülerin bedroht oder zu etwas genötigt zu haben. Sie behaupten, dass alles auf freiwilliger Basis und nur aus Spaß passiert sei.
Florian Roitner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz
Am 24. Jänner muss sich das Quintett im Landesgericht Linz verantworten, den Jugendlichen drohen bis zu sechs Monaten Haft.
Gegen einen der Burschen wird aktuell noch wegen des Verdachts der Wiederbetätigung ermittelt. Das Verfahren dazu soll aber gesondert geführt werden, es ist auch noch nicht abgeschlossen.
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