Im September haben in einem Großteil der Kärntner Industriebetriebe die neuen Lehrverhältnisse begonnen. Und die Bedeutung der Lehre kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn die Industrie sichert durch gezielte Ausbildung die Fachkräfte von morgen.
Mit dem Start der Ausbildung hat aber bereits die Suche nach der nächsten Generation an jungen Fachkräften begonnen. Im Vergleich zu 2014 bleibt die Anzahl der Lehrlinge in Kärnten in den vergangenen zehn Jahren nahezu unverändert, was die Kontinuität und Stabilität in der Ausbildung unterstreicht.
„Wer sich für eine Lehre in der Industrie entschieden hat, bleibt in der Regel auch dabei. Das zeigt die in Kärnten niedrige Drop-quote von rund 4 Prozent während der Ausbildung. Und die Behaltequote nach dem Lehrabschluss liegt bei 87 Prozent. Zahlen, welche die hohe Ausbildungsqualität und die Perspektiven unterstreichen, die eine Lehre in der Industrie bietet“, sagt Michael Velmeden, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Kärnten.
Laut dem aktuellen Lehrlingsbarometer 2024 der Industriellenvereinigung Kärnten haben sich 1701 junge Menschen um eine Lehrstelle in einem Kärntner Industriebetrieb beworben, aufgenommen wurden 248. 59 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber waren älter als 16 Jahre, 7,1 Prozent hatten bereits die Matura. Und knapp 15 Prozent der aufgenommenen Lehrlinge haben die letzte besuchte Schule vorzeitig abgebrochen, sind also „Schulabbrecher“, die von einer HTL, AHS, HAK usw. kommen.
Herausfordernd bleibt die Vermittlung der passenden Lehrstellen. Besonders schwierig war es 2024 Interessenten zu finden für technische Berufe wie Metalltechnik, Elektrotechnik, Prozesstechnik, Oberflächentechnik, Fertigungsmesstechnik, Mechatronik oder Holztechnik.
Schnupperlehre als idealer Einstieg
„Eine wesentliche Rolle bei der Wahl des Lehrberufes spielt die Schnupperlehre. Schnuppern ist der ideale Einstieg in die Lehre. Immerhin 73 Prozent der aufgenommenen Lehrlinge haben vorher im Betrieb eine Schnupperlehre absolviert“, erklärt Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten.
Auf der Website inlehre.at der Industriellenvereinigung Kärnten finden sich die entsprechenden Informationen, wann in welchem Betrieb geschnuppert werden kann, sowie die Kontaktdaten zu richtigen Ansprechpersonen.
Die Vielfalt der Bildungseinrichtungen, welche der Lehre vorausgegangen sind, ist groß. Ein erheblicher Anteil der Bewerber kam von Mittelschulen (29 Prozent) und berufsvorbereitenden Schulen wie der Polytechnischen Schule (25,4 Prozent) sowie Landwirtschaftlichen Fachschulen (13,3 Prozent). Die Auswahl der Lehrlinge wird außerdem zunehmend durch standardisierte Tests unterstützt: 90 Prozent der Unternehmen führen einen Eignungstest durch, mit den Schwerpunkten auf Mathematik, logischem Denken und handwerklichem Geschick.
Zusätzlich zu den fachlichen Kompetenzen legen die Betriebe auch immer mehr Wert auf überfachliche Kompetenzen wie Problemlösungsfähigkeit, Lernbereitschaft, ganzheitliches Denken, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsstärke und selbstständiges Arbeiten. Fähigkeiten, die insbesondere im Rahmen einer Lehre an die jungen Menschen vermittelt werden.
Informieren bei der Lehrlingsmesse
Wer sich über eine Lehre in der Industrie umfassend informieren möchte, hat dazu bei der Lehrlingsmesse die optimale Gelegenheit. Sie findet von 30. Jänner bis 1. Februar 2025 am Messegelände in Klagenfurt statt. Die Industrie wird dort in einer eigenen Halle mit einer Vielzahl von Betrieben vertreten sein. Junge Menschen können hautnah in unterschiedlichste Berufe eintauchen.
Informationen zu Lehrberufen außerdem auf industriekarriere.at und inlehre.at.