Hohe Sprachdefizite

Deutsch-Misere: Kindergärten fordern mehr Personal

Österreich
06.12.2024 11:59

Die Sprachprobleme in den Klassenzimmern nahmen in den vergangenen Jahren zu, in Kindergärten sieht es nicht besser aus. Im laufenden Schuljahr wurden in Wien 45 Prozent der Volksschüler in der ersten Klasse Volksschule als außerordentlich eingestuft. Sie können laut Definition nicht gut genug Deutsch, um dem Unterricht zu folgen, obwohl sie im Schnitt zwei Jahre den Kindergarten besucht haben.

Experten sehen zwar grundsätzlich viel Potenzial zur Deutschförderung – aber nur, wenn es genug und entsprechend ausgebildetes Personal dafür gibt. Zusammengefasst:

  • Handlungsbedarf sieht Linguistin Verena Blaschitz von der Uni Wien vor allem beim Fachkraft-Kind-Schlüssel, damit nicht so viele Kinder auf eine pädagogische Fachkraft kommen. Zusätzliches Personal im Kindergarten könnte gezielter auf die sprachlichen Bedürfnisse der Kinder eingehen. Bei der richtigen Qualität könnte somit bei der Deutschförderung also viel weitergehen.
  • In den Volksschulen wäre zur besseren Deutschförderung Teamteaching gut, wobei eine der zwei Lehrpersonen, die in der Klasse stehen, idealerweise zweisprachig sein sollte.
  • Bildungspolitisch sollte man auch darüber nachdenken, ob es eine gute Entscheidung ist, dass der Zugang zu verschränkten Ganztagsschulen oder ganztägigen Kindergartenangeboten zum Teil von der Berufstätigkeit der Eltern abhängig ist.
  • Kinder, die auch schon die Kleinkindgruppe besuchen, lernen leichter und schneller Deutsch. Auch, wenn die Sprachvielfalt der Kinder seitens der Eltern als etwas Positives begriffen wird, wirkt sich dies positiv aus.

„Diejenigen, die mit den Kindern viel in Kontakt sind, müssen in dem Bereich umfassender geschult werden.“ Das Unterrichten in den Deutschförderklassen werde in der Praxis aber stattdessen oft von den jüngsten Kollegen übernommen, obwohl diese für diese schwierige Aufgabe nicht oder noch nicht ausgebildet seien, so Blaschitz.

Vier Prozent Gehaltsplus in privaten Einrichtungen
Kindergartenpädagogen und Assistenzkräfte in Privatkindergärten bekommen ab 1. Jänner übrigens vier bzw. 4,3 Prozent mehr Gehalt. Das neue Mindestgehalt für Kindergartenpädagoginnen im ersten Jahr liegt nun bei 3063 Euro, für Assistenzkräfte bei 2137 Euro

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