Nach 14 Jahren

Werder Bremen feuert Langzeit-Trainer Schaaf

Sport
15.05.2013 10:20
Thomas Schaaf ist ab sofort nicht mehr Cheftrainer des deutschen Bundesligisten Werder Bremen. Der Klub der österreichischen Legionäre Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic, des derzeit suspendierten Marko Arnautovic sowie von Jungtorhüter Richard Strebinger hat sich am Mittwochvormittag von seinem Langzeit-Trainer getrennt. Schaaf war seit Mai 1999 im Amt. Die Trennung sei laut Klubangaben einvernehmlich erfolgt.

Bremen hat zuletzt zwölf Ligaspiele in Folge nicht gewonnen, kann als Tabellen-14. eine Runde vor Schluss aber nicht mehr absteigen. Zum Saisonabschluss gastiert Werder am Samstag in Nürnberg, die Betreuung der Mannschaft übernehmen die bisherigen Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach. Nicht mehr auf der Bank zu sitzen, sei Wunsch des Langzeittrainers gewesen, so Manager Thomas Eichin, der mehrmals die Einvernehmlichkeit der Trennung von Schaaf betonte und nicht von einem "Rücktritt" sprechen wollte.

"Personalien werden wir mit neuen Trainer besprechen"
Schaafs Nachfolger soll laut Eichin ein Trainer von außen sein. Man werde die Suche aber "mit der nötigen Seriosität und Ruhe" angehen. Eichin: "So eine Entscheidung trifft man nicht so nebenbei." Die Planungen für die kommende Saison hatte Eichin bis zuletzt mit Schaaf abgestimmt. "Das werden wir jetzt ein bisschen stoppen. Die meisten Personalien werden wir mit dem neuen Trainer besprechen." Das könnte etwa auch den suspendierten Arnautovic betreffen.

Wochenlang war bereits über Schaafs Abschied spekuliert worden, der Zeitpunkt der Trennung kam dennoch überraschend. Entsprechend emotional mitgenommen präsentierten sich am Mittwoch die Spieler. Der kurze Abschied in der Kabine sei ein Moment gewesen, "der unter die Haut geht", versicherte Werder-Kapitän Clemens Fritz. "Das geht nicht spurlos an einem vorüber", ergänzte Stürmer Nils Petersen. "Der eine oder andere Spieler hat eine Träne verdrückt."

Bremen bedankt sich und will Neustart
Auf der Werder-Homepage ließ die Geschäftsführung des Klubs verlauten: "Wir danken Thomas für alles, was er in mehr als 40 Jahren Vereinszugehörigkeit als Spieler und Trainer für Werder Bremen eingebracht hat. Mit ihm konnte der Verein herausragende sportliche Erfolge feiern, er hat Werder geprägt. Nach dem Kraftakt zum Klassenerhalt sind wir aber der gemeinsamen Überzeugung, dass eine einvernehmliche Trennung für den geplanten Neustart das Beste ist." Schaaf selbst verabschiedete sich mit den Worten: "Ich hatte hier eine außergewöhnliche Zeit, verbunden mit vielen positiven Erlebnissen und großen Erfolgen. Ich wünsche Werder Bremen eine erfolgreiche Zukunft."

Schaaf hatte bei Werder am 9. Mai 1999 den zurückgetretenen Felix Magath beerbt. Damals stand noch der Wiener Andreas Herzog im Aufgebot. Schaaf führte die Bremer 2004 zum Double sowie zu zwei weiteren Cupsiegen. Sechsmal schafften es die Werderaner mit ihm in die Champions League, zuletzt reichte es aber dreimal in Folge nicht für die Qualifikation zu einem internationalen Wettbewerb. Schon als Spieler war Schaaf bei Werder groß geworden, nachdem er als Elfjähriger zum Klub gestoßen war.

Wird Schaaf zum "Bullen"?
Schaafs Weg könnte nun vielleicht sogar nach Salzburg führen. Zuletzt hatten sich die Gerüchte verdichtet, dass "Bullen"-Boss Dietrich Mateschitz an einer Verpflichtung des 52-Jährigen interessiert sei. Einem Bericht der "Welt" zufolge hat sich Schaaf in seiner Lieblingsstadt Salzburg "eine weitere Immobilie" gekauft und soll schon bald seinen Lebensmittelpunkt an die Salzach verlagern.

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(Bild: KMM)



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