500 müssen noch gehen

AMS-Chefin leidet mit bangenden KTM-Mitarbeitern

Oberösterreich
07.12.2024 11:20

250 Mitarbeiter erfuhren bereits, dass sie gehen müssen, weitere 500 Beschäftigte werden noch im Zuge des Insolvenzverfahrens bei KTM abgebaut – diese Zahlen wurden nach dem Runden Tisch beim Land Oberösterreich bestätigt. Am Freitag rückte das AMS mit einem Großaufgebot an Mitarbeitern an – sogar mit Hilfe aus Salzburg.

„Wir rüsten uns, bündeln die Kräfte, fragen nach, wer von den Teilzeitkräften Stunden aufstocken kann, wie viele Überstunden gemacht werden können. Was nicht so wichtig ist, stellen wir hinten an“ – mit diesen Worten hatte Iris Schmidt unmittelbar nach Bekanntwerden der Insolvenz bei Motorradhersteller KTM auf den drohenden Personalabbau reagiert, indem sie den Fokus darauf richtete, wie nun ein starkes Team im Innviertel präsent sein kann.

Am Montag waren dann bei den drei vom Sanierungsverfahren betroffenen Gesellschaften – der KTM AG, der KTM Components GmbH und der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH – insgesamt 250 Kündigungen ausgesprochen worden. Vier Tage später stieg am Freitag direkt am Unternehmenssitz der Mattighofener eine Betriebsversammlung von den Insolvenzexperten der Arbeiterkammer Oberösterreich und dem Arbeitsmarktservice Oberösterreich.

Insolvenzentgelt-Fonds kommt auch für Trennungsansprüche auf
Erster Schritt: Die Aufklärung über die Rechte und Ansprüche bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses im Insolvenzverfahren, was auch mit dem Unterschreiben der Vollmachten verbunden war, die an den Insolvenzentgelt-Fonds weitergeleitet werden. Denn: Der Fonds übernimmt auch Ansprüche, die bei der Trennung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern nun fällig werden, wie etwa Abfertigungen.

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Wir haben gemeinsam die weiteren Möglichkeiten ein bisschen abgesteckt, was Existenzsicherung bedeutet und wie viel Geld das bedeutet.

Iris Schmidt, Geschäftsführerin des AMS OÖ, über den ersten 

„Die Mitarbeiterinnen der Arbeiterkammer sind die Spezialisten, wenn es darum geht, was die nächsten Schritte sind“, sagt Iris Schmidt, die am Freitag ein Team mit mehr als zehn Mitarbeitern direkt bei KTM vor Ort hatte, um die vom Jobverlust betroffenen Menschen im ersten Schritt einmal aufzufangen – das ging von der Vormerkung zur Arbeitssuche bis hin zum Gespräch darüber, welche Zukunftsoptionen die jeweiligen Personen haben und welche Qualifizierungsangebote infrage kommen, falls es keine passende Stelle gibt.

AMS Salzburg hilft mit
Bemerkenswert: Nicht nur AMS-Mitarbeiter aus Linz halfen hier dem regionalen Team der Arbeitsmarktservice-Geschäftsstelle Braunau, sondern auch Kollegen aus Salzburg. „Es gibt ja doch auch Mitarbeiter bei KTM, die von Salzburg aus ins Innviertel pendeln“, sagt Schmidt. Und nicht nur aus Salzburg kommt Hilfe für das AMS Oberösterreich, verrät sie: „Wir haben auch schon Unterstützungsangebote aus Niederösterreich und aus Tirol.“

Weitere 500 Mitarbeiter müssen noch gehen
Neben den 250 Menschen, die bei KTM bereits gekündigt wurden, werden im Zuge des Sanierungsverfahrens weitere 500 gehen müssen – das wurde am Donnerstag beim Runden Tisch von Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner noch einmal untermauert. Schmidt macht diese Entwicklung hörbar betroffen: „Ich denke immer wieder an sie. Von den 3600 Mitarbeitern wissen 250, dass sie gehen müssen. Und jetzt bleiben die anderen zurück, von denen keiner weiß, ob er einer von diesen 500 ist oder nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es denen jetzt geht, aber das muss Wahnsinn sein.“

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