Ermittlungen laufen

13 Kinder durch verseuchte Infusionen gestorben

Ausland
06.12.2024 16:13

Mexikos Gesundheitssystem ist unterfinanziert, wichtige Medikamente fehlen regelmäßig, dazu kommen Skandale um verunreinigte Produkte. Diesmal sind Infusionsbeutel betroffen: 19 Patienten erkranken, 13 Kinder sterben.

Mehr als ein Dutzend Kinder sind in Mexiko vermutlich wegen kontaminierten Infusionsbeuteln ums Leben gekommen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 13 Kinder unter 14 Jahren offenbar an Blutvergiftungen gestorben. Der Ursprung der Infektionen werde derzeit allerdings noch untersucht.

Anweisung an Ärzte
Das Ministerium wies Ärzte im ganzen Land an, zunächst keine Infusionsbeutel des Unternehmens Productos Hospitalarios S.A de C.V. mehr zu verwenden. Verursacht wurden die Infektionen den Angaben zufolge wohl durch den multiresistenten Keim Klebsiella oxytoca. Das Bakterium wurde erstmals im November in drei staatlichen und einem privaten Krankenhaus in Vororten von Mexiko-Stadt entdeckt.

Ausbruch wird ausgeschlossen
Insgesamt 20 Infektionen wurden in Zusammenhang mit dem multiresistenten Keim untersucht. In einem Fall konnte ein Ausbruch ausgeschlossen werden. Von den 19 Patienten starben 13 Kinder. Die anderen sechs werden den Angaben zufolge noch behandelt. Auf die Menge der Fälle angesprochen, äußerte sich die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum und sagte: „Es ist unter Kontrolle.“

Das Gesundheitssystem Mexikos gilt als unterfinanziert, wichtige Medikamente sind häufig Mangelware. Vergangene Woche erklärte der Direktor des wichtigsten nationalen Kardiologie-Instituts des Landes, dass das Krankenhaus kein Geld habe, um lebenswichtige Güter zu kaufen, und bezeichnete die Situation als „kritisch“.

Mexiko wird seit Jahren von Skandalen um verunreinigte medizinische Produkte geplagt. 2023 wurde laut ABC News ein Anästhesist verhaftet, weil er für einen Meningitis-Ausbruch mit 35 Toten und 79 Erkrankten verantwortlich gewesen sein soll. 2020 starben 14 Personen und erkrankten mindestens 69 weitere in einer vom staatlichen Öl-Konzern betriebenen Klinik, weil Dialyse-Patienten ein verunreinigtes Medikament verabreicht worden war.

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