Wahnsinn, was sich in den letzten verbliebenen Kika-Leiner-Filialen derzeit abspielt. Lange Schlangen vor den Eingängen, bewacht von Securities.
Untergang, Pleite, Elend schauen. Unter die Schnäppchenjäger mischen sich Kunden, die Möbel angezahlt haben und jetzt um ihr Geld betteln müssen. Drinnen trifft ihre geballte Wut auf jene, die auch allen Grund hätten, wütend zu sein. 1350 werden demnächst ihre Jobs verlieren. Trotzdem versehen sie tadellos und ohne verweinte Augen ihren Dienst. Und müssen sich dabei auch noch auf allerübelste Art beschimpfen lassen.
Der Niedergang von Kika-Leiner ist nach KTM die vorläufig letzte Insolvenz in diesem Jahr. 4855 Unternehmen waren es allein in den ersten drei Quartalen, das sind 18 Firmenpleiten pro Tag. Es trifft nicht nur Riesen, sondern auch kleine Betriebe wie jenes der Designerin Lena Hoschek oder des Schokoladeproduzenten Franz Hauswirth. Und am schlimmsten trifft es immer die Menschen, die für diese Unternehmen gearbeitet haben.
Was denkt sich eigentlich eine Kika-Leiner-Verkäuferin, wenn sie liest, dass der Vorbesitzer trotz Konkurs in einer 86-Millionen-Euro-Villa residiert? Und was geht in einem KTM-Mechaniker vor, wenn er hört, dass sein Chef sich in den letzten vier Jahren noch 50 Millionen Euro an Dividenden auszahlen hat lassen?
Es ist eine Sauerei, wie jetzt Tausende Familien leiden müssen. Aber die ganz oben haben es sich wieder einmal fein gerichtet.
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