Übernehmen Rebellen?

Syriens Diktator Assad könnte bald fallen

Ausland
06.12.2024 21:38

In Syrien befinden sich derzeit Islamisten auf dem Vormarsch. Diktator Bashar al-Assad steht zunehmend unter Druck. Die Dschihadisten haben bereits fixiert, wer statt ihm die Macht im Land übernehmen soll ...

Bereits seit zehn Tagen rücken Islamisten gegen den Langzeit-Herrscher Assad in Syrien vor. Er hat binnen weniger Stunden die Kontrolle über die zentralsyrische Millionenstadt Hama und rund ein Dutzend weiterer Städte in der Region verloren. Seine Armee zog sich laut Augenzeuginnen und Augenzeugen aus mehreren Gegenden komplett zurück.

Am Freitagabend war die Rede davon, dass es Schüsse und Explosionen in Damaskus gegeben haben könnte. Diese seien ausgerechnet in einem wohlhabenden nördlichen Stadtteil gefallen, in dem Assad seinen Palast habe. Bestätigt ist das laut „Krone“-Informationen bisher nicht.

Hier sehen Sie einen Tweet zur aktuellen Lage in Damaskus.

Dschihadisten nehmen in Syrien derzeit eine Ortschaft nach der anderen ein. Geführt werden sie von der Gruppe Hayat Tahrir al-Scham (HTS), dem Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida, die laut eigener Aussage das Regime stürzen wollen. Der Überraschungsangriff begann am 27. November. Die Offensive unter dem Namen „Klarer Sieg“ soll schon von langer Hand geplant gewesen sein.

Hier sehen Sie Aufnahmen.

Bürgerkrieg zerrüttete Land
Der syrische Bürgerkrieg begann bereits 2011, nachdem das Regime von Assad demokratische Demonstrierende gewaltsam unterdrückt hatte. Das Land ist zerrüttet, die Situation komplex. So mischen zum Beispiel auch die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) im Krieg mit. Am Freitag wurde gemeldet, dass diese eine strategisch wichtige Stadt in Ostsyrien unter ihre Kontrolle gebracht hätten. Regierungstruppen hatten sich zuvor zurückgezogen.

Rebellengruppen (Bild: krone.tv)
Rebellengruppen
Dschihadisten mit Panzern (Bild: AFP/Omar Haj Kadour)
Dschihadisten mit Panzern
Syriens Diktator Bashar al-Assad (Bild: APA/AP)
Syriens Diktator Bashar al-Assad

Auch die radikalislamische Miliz Islamischer Staat (IS) dürfte wieder an Einfluss gewinnen. „Aufgrund der jüngsten Entwicklungen kommt es zu verstärkten Bewegungen von Söldnern des ‘Islamischen Staates‘ in der syrischen Wüste, im Süden und Westen von Deir Al-Zor und in der Umgebung von Al-Raqqa“, sagte der Chef der von den USA unterstützten syrischen Kurden.

Tausende auf der Flucht
Tausende Menschen sind bisher alleine aus der Stadt Homs geflohen. Ihr Ziel ist laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte die Küstenregion, die als Assad-Hochburg gilt. Hunderttausende Menschen kamen seit dem Beginn des Bürgerkriegs ums Leben, mehrere Millionen wurden vertrieben.

Jolani will neues System errichten
An der Spitze der Rebellenallianz steht der Anführer der Islamistengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS), Abu Mohammed al-Jolani. Dieser präsentiert sich moderat, Beobachterinnen und Beobachter sehen in ihm einen vermeintlichen „Sicherheitsgaranten“. Jolani hat bereits seit 2011 mehr Verantwortung und führte unter anderem einen einstigen Ableger Al-Kaidas in Syrien. Später kam es zum Bruch sowohl mit dem Islamischen Staat als auch mit Al-Kaida, die nun Rivalen sind.

„Der Mann ist sehr daran interessiert, zu herrschen“, sagte der in Schweden lebende Analyst Orwa Ajjoub. Laut eigener Aussagen plant Jolani ein Regierungssystem, das auf Institutionen basiert. „Wir sprechen nicht über die Herrschaft von Einzelpersonen oder persönlichen Launen.“

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