Ein Burgenländer hat kein Glück mit dem Gebrauchtwagenhändler seines Vertrauens. Seit Februar wurden ihm drei Autos aufgeschwatzt, die er an- und nach Totalschäden wieder abmelden musste. Weil er das Geld nicht rückerstattet bekam, gibt er sich nun mit einem 20 Jahre alten Gefährt zufrieden.
Auf der Homepage des Gebrauchtwagenhändlers in Wiener Neustadt steht: „Ihr vertrauenswürdiger Pkw-Partner. Unser Schwerpunkt liegt auf dem Ankauf von Fahrzeugen ohne Pickerl, defekten oder Unfallfahrzeugen. Egal, ob Motorschaden, Getriebeschaden oder andere Mängel, wir sind spezialisiert darauf, Lösungen zu finden.“
Mario Pfeiffer stolperte im Internet über diesen Händler. Ein Renault Megane um 3900 Euro mit läppischen 57.000 km war ihm ins Auge gestochen. Der Purbacher fuhr im Februar hin. „Der Wagen ist super in Ordnung“, hieß es. „Was soll dem fehlen, mit so wenigen Kilometern?“ Der 44-Jährige ließ sein altes Auto dort, zahlte 1900 Euro auf und war bis Mai happy.
Havarie 1
Dann stand das Pickerl an. Der Händler selbst attestierte, dass da nichts mehr zu machen sei. War da gar vor dem Verkauf am Tacho manipuliert worden? Jedenfalls:
Totalschaden.
Havarie 2
Der Händler zeigte sich, na ja, kulant – Pfeiffer bekam einen VW Kombi. Nach zwei Tagen war die Zylinderkopfdichtung kaputt:
Totalschaden.
Havarie 3
Also probieren wir’s mit dem Seat Cordoba mit Pickerl bis Mai 2025. Dass die Motorkontrollleuchte und das EBS von Anfang an aufblinkten, sei egal, hieß es. „Das ist nur der Sensor, den tauschen wir irgendwann.“
Totalschaden.
Havarie 4
Nun forderte Pfeiffer den Händler auf, ihm die 3900 Euro zurückzugeben. „Geld gibt’s nicht, aber ich hab da was für Sie ...“ Es folgte eine Probefahrt mit einem VW Beetle. Lang hat sie nicht gedauert. Als Pfeiffer auf 90 km/h beschleunigte, brach die Achse. Wieder nix!
Was tun? „Wenn Du mir 1000 Euro gibst, werden wir schon was G’scheites finden“, soll der Händler gesagt haben. Das kam für Pfeiffer anfangs nicht infrage. Er drohte mit Klage. „Aber da vergehen Monate. Und ich bin auf ein Auto angewiesen. Was hätte ich tun sollen, außer Ja zu sagen?“
Ja, wozu?
Zum Opel, Baujahr 2005, mit 400.000 km, den Pfeiffer am Freitag nach einer diesmal reibungslosen Probefahrt angemeldet hat. Es ist ein Diesel und also laut Händler „unverwüstlich“. Unterm Strich hat dieser Wagen den Purbacher inklusive aller vorangegangenen An- und Abmeldungen, den Verkauf seines Autos und die Aufzahlung für den Megane fast 5000 Euro gekostet.
„Er hat ja nur 57.000 Kilometer drauf“
Letzterer stand gestern auf dem Händlerparkplatz. „Ich habe gefragt, ob er verschrottet wird. Seine Antwort: Der wird verkauft. Er hat ja nur 57.000 Kilometer drauf.“
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