Am Freitag sind die Verhandlungen zwischen der steirischen Ärztekammer und der ÖGK geplatzt. Dadurch könnte sich die Versorgungssituation weiter verschlechtern, die Krise im Gesundheitssystem spitzt sich zu.
Wie viel Geld bekommen die steirischen Ärztinnen und Ärzte von der Kasse für ihre Leistungen? Alle Jahre wieder wird diese Frage bei den Honorarverhandlungen zwischen Ärztekammer und ÖGK neu debattiert.
„Keine ausreichenden finanziellen Mittel“
Doch eine Antwort bleiben die Verhandler den steirischen Patienten vorerst schuldig, denn am Freitag trennte man sich ohne Einigung, wie Dieter Bayer, Kurienobmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte am Freitag via Facebook-Posting mitteilte: „Wir haben kein substanzielles Tarifangebot bekommen. Es werden keine ausreichenden finanziellen Mittel, welche eine Verbesserung der Versorgung der Steirerinnen und Steirer bedeuten würde, etabliert. Also keine Maßnahmen, auch zur Spitalsentlastung. Stichwort Wartezeitenreduktion. Und es sind auch keine Maßnahmen möglich auf der Strukturebene zur Attraktivierung der Kassenmedizin.“
Damit spitzt sich die Versorgungskrise in der Steiermark weiter zu, denn die Auswirkungen sind, laut Bayer, weitreichend: „Wir rechnen damit, dass vielleicht einige Kassenärzte, die schon im pensionsnahen Alter sind, ihren Vertrag vorzeitig zurückgeben werden. Das heißt, die Versorgungssituation wird sich verschlechtern in der Steiermark. Wir hatten schon mal 1.000 Kassenärzte, jetzt sind wir ungefähr bei 920 Kassenärzten bei einer steigenden Bevölkerungszahl. Zusätzlich implodieren gerade die Spitäler, wie wir festgestellt haben: Versorgungsleistungen können drinnen nicht mehr stattfinden in der Spitalsambulanz und bröseln in den niedergelassenen Bereichen – und es wird dafür einfach keine finanziellen Mittel geben. Das heißt, das findet nicht statt.“
In den Gremien will die Ärztekammer nun das weitere Vorgehen beraten. Im Jänner soll es einen neuen Verhandlungstermin geben.
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