Deko-King aus Feldbach

Dieser Steirer sorgt für prachtvolle Bescherungen

Andreas Stern vor einem seiner weihnachtlichen Meisterwerke

(Bild: Kibo Alexander Flitsch )

Auch eine acht Meter hohe Tanne setzt Andreas Kern für die Reichen und Schönen in Szene! Der Feldbacher Deko-King erfüllt weihnachtliche Träume und verschönert jeden noch so großen Christbaum.

Der Adventkalender von Andreas Stern ist bezaubernd. Bis zum Heiligen Abend öffnet der Oststeirer Portale und Türchen zu Jagdschlössern, Villen, Residenzen und Herrenhäusern, um es dort Weihnachten werden zu lassen. Was der Raumgestalter verkauft, ist nicht bloße Deko im üppigen Ausmaß, sondern „Atmosphäre“, wie er es nennt.

 „Bei meiner ersten Weihnachtsausstellung bin ich gefragt worden, ob ich auch Privathäuser auf weihnachtlichen Glanz bringen kann. Durch Mundpropaganda bin ich den ganzen Advent über mit Weihnachtsdekorationen in Privathäusern ausgebucht“, strahlt der Deko-King, der mit einer Riesenladung an Girlanden, Kerzen, Kugeln und Blattgold ins Haus kommt. Auf Wunsch auch mit rustikalen Geweihen, bizarren Naturmaterialien, mannshohen Nussknackern und goldenen Engeln.

Ein acht Meter hoher Baum als jährliche Herausforderung
Nichts ist hier von der Stange – kein Billig-Kitsch, sondern Erlesenes und Glanzvolles. „Die Lager sind entsprechend voll und das ganze Jahr über ist Weihnachten ein Thema, weil wir das ganze Jahr am Suchen, Sammeln und Bestellen sind. Eingekauft wird in halb Europa“, erklärt er. „Der Fundus an Ideen ist jedenfalls groß, wie ich den mir anvertrauten Raum mit meiner Deko-Handschrift zum Funkeln bringe. Was mich immer wieder motiviert, ist, Stimmungen zu kreieren, die so nicht existieren würden“.

(Bild: Kibo Alexander Flitsch )

Der Start der vorweihnachtlichen Deko-Tour findet mit großen Nervenkitzel stets in der Ramsau statt. Alle Jahre stellt Stern sich dort der Herausforderung, eine acht Meter hohe Tanne ins Weihnachtshaus zu bringen, die mithilfe eines Tischlers sicher befestigt wird. 16 Stunden braucht es, um einen der größten privaten Christbäume der Steiermark in schwindelerregenden Höhen üppig zu dekorieren und zum Strahlen zu bringen – mit tausenden Kugeln, Figuren und Bändern.

Der Meister und seine Elfen
Dem Meister gehen dabei sieben Elfen zur Hand, die penibel alle erdenklichen Weihnachtsträume ausführen. „Meine Auftraggeber haben eine Vision im Kopf, die mich als Übersetzer engagieren. Das sind Menschen, die sich wie ich, über diese Zeiten freuen, in denen man übertreiben darf“. Was dieses vorweihnachtliche Home-Service kostet, darüber schweigt der 43-Jährige, der auch keine Namen der betuchten Kundschaft preisgibt. Nur so viel. „Manche machen aus dem Aufputz einen Event, helfen mit oder lassen sich erst am Heiligen Abend vom Weihnachtszauber überraschen, wenn sie mit der Großfamilie im Zweitwohnsitz ankommen“.

„Bei diesem Christbaum hatte ich Bauchweh“
Wenn es bei den vorweihnachtlichen Tätigkeiten um Skurrilitäten geht, lächelt der Weihnachts-Stern und erinnert sich an einen Auftrag: „Jemand wollte einen kohlschwarzen Christbaum von mir. Mit Bauchweh habe ich den Baum mit schwarzen Federn, Glitzer und dunklen Discokugeln geschmückt. Den Leuten hat’s gefallen, für mich persönlich wäre es nichts gewesen“, schmunzelt der Dekorateur, der seinen eigenen Christbaum im Feldbacher Zuhause mit dem verbliebenen Rest-Fundus schmückt.

Das wird allerdings erst sehr spät am Heiligen Abend passieren, denn tagsüber bereitet der Oststeirer jungen Eltern samt Baby in Wien eine schöne Bescherung. „Das Christkind bringt der Familie an ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest einen riesengroßen Christbaum. Von mir flauschig pink mit Hunderten Plüschteddybären geschmückt.“ Wem es gefällt!