Eine Bezirksbehörde erlaubte einen Immobilien-Deal am Mondsee, der einen Verkäufer und Makler reich macht. Wie es dazu kam und wie getrickst wurde, dass für ein an sich landwirtschaftliches Grundstück sieben Millionen Euro flossen – die „Krone“ hat die Antwort darauf.
„Geld schlägt hier Natur, Profit den Bodenschutz“, ärgert sich der Grüne Raumordnungssprecher Rudi Hemetsberger über einen Immobilien-Deal: Am Mondsee hatte, wie von der „Krone“ berichtet, eine Erbin eine Landwirtschaft verkauft – samt 5200 Quadratmeter großem Seegrundstück in allerbester Lage. Aus der gesamten Liegenschaft, die an einen Landwirt ging, wurde das Filetstück herausgelöst und um sieben Millionen Euro weiterverkauft.
Kritische Fragen an zuständige Landesrätin
Hemetsberger wollte von der zuständigen Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) Details zum Verfahren wissen – und erfuhr durch die Beantwortung seiner Anfrage: „Ein Trick hat diesen Deal erst möglich gemacht“, schildert der Grüne, wie argumentiert wurde: „Im Sinne der Flächenwidmung ist dieses Seegrundstück zwar landwirtschaftliche Fläche, weil es aber in den letzten 15 Jahren nicht genutzt wurde, ist der Platz am See grundverkehrsrechtlich dann doch wieder keine landwirtschaftliche Nutzfläche. Damit hat man kurzerhand aus einem landwirtschaftlichen ein so genannten sonstiges Grundstück gemacht – zur freien Entfaltung lukrativer Immo-Pläne, denen nun kaum Grenzen gesetzt sind“, sagt Hemetsberger.
Der Abgeordnete und seine Kollegen im Grünen Landtagsklub stellen jetzt die Frage, ob das derzeit geltende Grundverkehrsgesetz seinem Anspruch noch gerecht wird.
In Verkaufsunterlagen steht: 110 Meter privates Seeufer
Ein Immobilientreuhänder macht jedenfalls schon Werbung für „das einzigartige Grundstück mit 110 Meter privatem Seeufer“: „Die großzügige Fläche erlaubt eine Wohnbebauung von insgesamt 750m² Nettonutzfläche“, heißt es.
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