Hoch konzentriert und voller Vorfreude bohrt und schleift ein Dutzend Männer. Alle wollen eines: Ihr ganz individuelles Messer selber machen. An ihrer Seite steht ein bekannter Profi und zeigt ihnen, wie es geht.
Im Messermacherkurs von Richard Kappeller in Salzburg-Gnigl ist es laut. In der Werkstatt laufen mehrere Schleifmaschinen gleichzeitig. Ein Dutzend Männer beugt sich konzentriert über die Werkzeuge, die in ihren Händen entstehen.
Die Vorfreude auf ihre selbst gemachten Messer ist vielen schon anzusehen. Matthias Hang aus Kuchl hat Holz von seinem Nussbaum mitgebracht. „Damit mache ich den Griff“, freut er sich auf die persönliche Note seines Werkstückes. Den Softwareentwickler fasziniert, was man mit den eigenen Händen herstellen kann. Als Pfadfinder will er mit seinem Messer Feuerspäne machen.
„Meines wird das Schönste“
„Messer und Mensch, das gehört seit der Urgeschichte zusammen. Meines soll das Schönste werden“, grinst ein Unternehmer aus der Steiermark, während er Löcher in den Griff seines Messer bohrt. „Ich habe in der Pension mit dem Kochen begonnen. Dafür will ich ein einzigartiges Messer“, schaut der Salzburger Gerhard Widhalm von seiner Arbeit auf. Die zweitägige Männer-Runde findet er entschleunigend und meditativ.
Es fallen wenige Worte in dem Kurs, den meist Männer buchen. Aber wenn Richard Kappeller spricht, lauschen alle genau. „Bitte zuhören. Nehmt jetzt das 240er-Schleifpapier. Achtung, dass ihr keinen Absatz hinein kriegt“, erklärt der Salzburger und schon marschieren wieder alle auseinander.
Kappeller hat seine Leidenschaft einst am Holztechnikum Kuchl gefunden. „Wir mussten Holzarten bestimmen. Ich schaute mir bei einem Messermacher Holzgriffe an“, erinnert er sich. Inzwischen kommen sogar aus Dubai Kunden in sein Geschäft und in seine Kurse, er beschäftigt neun Mitarbeiter. Beim Salzburger Handwerkspreis erhielt der Messermeister heuer den 2. Preis – und nächstes Jahr geht es auf die Weltausstellung.
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