„Krone“-Team in Paris
Notre-Dame eint die Franzosen – und die ganze Welt
Die ganze Welt blickt nach Paris: Mehr als fünf Jahre nach dem fatalen Brand wird Notre-Dame am heutigen Samstagabend neu eröffnet. Diie legendäre Kathedrale zieht Touristen und Pariser in ihren Bann.
Um sechs Uhr in der Früh stand Noëlle aus Vancouver, Washington, schon am Quai Saint-Michel. „Ich wollte sehen, wie die Stadt lebendig wird. Ich verpasse meinen Hochzeitstag und den Geburtstag meines Mannes, um hier zu sein“, sagt die Amerikanerin.
Bester Blick auf Eröffnung
Wenn die Kathedrale Notre-Dame am Abend endlich eröffnet wird, will sie den besten Blick auf das Spektakel haben. Seit acht Jahren steht sie im Bann der französischen Hauptstadt, kommt regelmäßig und oft auch wochenlang nach Paris.
Das Herz der Stadt, ja von ganz Frankreich, brennen zu sehen, sei schrecklich gewesen, erinnert sie sich. „Notre-Dame hat es immer geschafft, wieder zurückzukommen.“
„Macron hat Feier zur Chefsache gemacht“
Dieser Samstag ist ein besonderer Tag für die Franzosen. Notre-Dame ist ein Zeugnis von Geschichte, von Größe, von Glauben und von Macht. Dort, wo sich Napoleon 1804 zum Kaiser krönte, empfing Präsident Emmanuel Macron nun rund 40 Anführer der Gegenwart.
In politisch stürmischen Zeiten ist das wohlüberlegt: „Macron hat die Feier zur Chefsache gemacht. Der Wiederaufbau ist – ob nun zu Recht oder zu Unrecht – fortan mit seinem Namen verknüpft“, sagt Julian Blunk, Kunsthistoriker an der Uni Graz.
Ich denke, es ist gut, dass dieses Monument wieder eröffnet ist. Es ist ein Symbol Frankreichs. In der Politik gibt es aktuell viele Unsicherheiten. Es ist eine gute Sache in einer schlechten Woche.
Pierre aus Frankreich
Bild: Antal Imre/Imre Antal
Es ist schade, dass man an diesem Wochenende nicht direkt auf die Insel kann, aber wir sehen uns die Eröffnung an. Notre-Dame ist ein einmaliges Bauwerk. Schön, dass man sie restauriert hat.
Aaron aus Stuttgart
Bild: Antal Imre/Imre Antal
Was sagen die Franzosen? Im geschäftigen Treiben im Quartier Latin südlich der Seine bleiben die Morgenläufer kurz stehen, lehnen sich an die Absperrgitter, schnaufen durch und bewundern ihre Kathedrale. „Im Zentrum der Welt“, titelt die Zeitung „Le Parisien“, und genauso fühlt es sich an.
40.000 Schaulustige erwartet
François, ein Pensionist aus Paris, geht mit seiner Enkelin und seiner Frau spazieren. „Emmanuel Macron steckt in Schwierigkeiten, und die Wiedereröffnung ist gut für ihn“, sagt er.
Wir haben lange auf die Wiedereröffnung gewartet und sind sehr stolz auf die Handwerker, die dort gearbeitet haben. Beim Brand haben wir fast geweint. Ich bin katholisch, mir ist das wichtig.
François aus Paris
Bild: Antal Imre/Imre Antal
Wir sind am Freitag an Notre-Dame vorbeigegangen. Vielleicht kommen wir nächstes Jahr wieder, um die Kathedrale auch von innen zu sehen. Ich freue mich, dass sie bald wieder zugänglich ist.
Camilla aus Italien
Bild: Antal Imre/Imre Antal
Selbst will die Familie am Abend nicht dabei sein: Wegen eines vorhergesagten Sturms wurden die Feierlichkeiten ins Innere der Notre-Dame verlegt. 40.000 Schaulustige wurden dennoch erwartet.
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