Was für eine Show! Das Red Bull BC One World Final in Rio bot Samstag wieder Breakdance-Kunst auf höchstem Niveau. Und brachte neben Hollands Doppelsieg weitere Premieren: Menno gewann als erster Athlet zum bereits vierten Mal, mit der 18-jährigen India auch eine aus der gleichen (Landes-)Crew.
Die rund 5000 Fans in der tollen Farmasi Arena in Rio de Janeiro, auch Veranstaltungsort bei den Olympischen Sommerspielen 2016, riss es beim Red Bull Weltfinale regelmäßig von den Sitzen. Denn die je 16 Herren und Damen boten bis in die Nacht hinein eine beeindruckende Tanz- und Akrobatik-Show. Das machte es der fünfköpfigen Jury um den Kasachen Amir, der 2021 in Danzig selbst den Titel erobert hatte, nicht leicht.
Schlussendlich gab‘s den ersten holländischen Doppelsieg. Menno triumphierte im Finale gegen Icey Ives (USA) ebenso mit 3:2 wie India gegen Nicka (Lit), die bereits bei den Sommerspielen in Paris Silber geholt hatte. „Ich bin überglücklich, es ist ein ganz spezieller Moment“, so der 35-jährige Menno, bereits 2014, 2017 und 2019 erfolgreich. „Ich habe versucht, mir nicht zu viel Druck zu machen. Und jetzt habe ich den vierten Titel. Noch dazu an der Seite von India, wir sind ja beide aus der selben Crew.“
Dabei hatte es der holländische Breakdance-Star aus Tilburg gar nicht so einfach. Sportlich – und von der Kulisse her. Denn im Halbfinale traf er just auf Lokalmatador Samuka, der nur ein Bein hat. Der Vortänzer von Olympia und Paralympics lieferte bei seiner Premiere die große Show, zeigte tolle Moves und zog das brasilianische (Heim-)Publikum völlig in seinen Bann. Als die Jury Menno zum Sieger des Duells kürte, gab‘s einen fast kollektiven Aufschrei. „Die Fans waren nicht scheu, ihre Meinung zu zeigen und waren halt gegen mich“, nahm er es später gelassen. „Es war schon laut, aber auch das gab mir Energie.“ Und so gab‘s einen Meilenstein – für ihn als auch generell in der Breaking-Geschichte.
Für India war‘s der zweite Titel nach 2022, als sie in New York mit erst 16 Jahren gewann. „Es war knapp. Ich wollte die Entscheidung der Jury nach dem Finale erst gar nicht sehen. Aber dann war ich so glücklich.“ Dass die Holländerin stark in Form ist, war schon durch den gesamten K.o.-Modus zu sehen. Etwa auch im Topduell gegen 2021-Siegerin Logistx (USA). „Ich hatte in letzter Zeit viele Battles, war gut im Wettkampfmodus.“
Am Ende waren sich alle einig, dass das Red Bull BC One Word Final einmal mehr Werbung für Breakdance war. Die Jurymitglieder achteten auf Technik, Konzept, Energie und Individualität, hatten durch die Athmosphäre und das Anfeuern der Fans selbst Gänsehaut. Die Entwicklung des Weltfinales sei top und sehr erfreulich, hieß es. Das soll sich auch nächstes Jahr wieder zeigen. Dann in Tokio...
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