Der Fall Ryan Borgwardt erschüttert die Menschen in seiner Heimatstadt Watertown gleich doppelt. Zuerst glaubten Familie, Freunde und Nachbarn, dass der dreifache Familienvater in einem See ertrunken war. Bis die Polizei mit der Nachricht schockte, dass der 44-Jährige seinen Tod nur vorgetäuscht hatte, um zu seiner Geliebten ziehen zu können!
Borgwardt sendete ein Video an die Polizei, in dem er Details über sein Verschwinden preisgab.
Doch zur Vorgeschichte: Der mutmaßliche Tote hatte eine Holzverarbeitungsfirma besessen und lebte allem Anschein nach glücklich mit seiner Ehefrau Emily und den gemeinsamen drei Kindern in Watertown.
Kajakunfall vorgetäuscht
Als er am 11. August nach einer Kajak-Tour in einem nahegelegenen See nicht nach Hause kam, verständigte seine Frau die Polizei. Die Cops fanden das gekenterte Kajak treibend im Green Lake, ein wasserdichter Anglerbehälter mit Schlüssel, Geldbörserl und Handy trieben daneben. Auch sein verschlossener Truck stand noch am Ufer.
Trotz ausgiebiger Suche wurde die Leiche des 44-Jährigen nicht gefunden und seine Frau Emily nahm im Oktober offiziell auf Facebook Abschied: „Gott hat Ryan viel früher zu sich heimgeholt, als wir es uns gewünscht hätten“. Nur dass sich kurz darauf herausstellte, dass sich ihr Mann nicht im Himmel, sondern bei einer Geliebten in Osteuropa befand!
Ende Oktober informierten kanadische Behörden die Cops in Wisconsin, dass Ryans Borgwardts Pass am 13. August an einem kanadischen Grenzübergang gescannt wurde. Mitte November wandte sich Watertowns Sheriff Mike Podoll an die Öffentlichkeit: „Wir glauben, dass Borgwardt lebt. Wir haben herausgefunden, dass er im Jänner eine hohe Lebensversicherung auf sich abgeschlossen, einen Gutschein für ein Flugticket gekauft und Geld aus seinem Business auf eine ausländische Bank überwiesen hat.“ Dazu hatte der verheiratete Mann monatelang über eine geheime E-Mail-Adresse mit einer Frau in Usbekistan kommuniziert.
Über diese E-Mail-Adresse baten die Ermittler um ein Lebenszeichen. Dieses traf nun ein. Laut Protokoll des eingesandten Videos steht Borgwardt vor einer grauen Wohnungstür und sagt: „Guten Abend, hier spricht Ryan Borgwardt. Heute ist der 11. November und es ist zehn Uhr morgens bei euch. Ich bin in meinem Apartment, völlig sicher, unversehrt!“
Flucht mit Schlauchboot und E-Bike
In einer nachfolgenden Nachricht verriet Borgwardt jetzt auch, wie er seinen Tod vorgetäuscht hatte: Er war mit einem Schlauchboot zum Ufer gerudert und mit einem E-Bike in die Stadt Madison gefahren. Von dort nahm er einen Bus bis nach Kanada, von wo er dann nach Europa flog.
Für Podoll reichen die Fakten aus: „Er ist es eindeutig. Mir tun die Ehefrau und die Kinder unglaublich leid – ich kann mir nicht einmal vorstellen, was sie durchmachen müssen.“ Sollte Borgwardt noch einmal in die USA zurückkehren, erwartet ihn ein Haftbefehl – unter anderem wegen versuchtem Versicherungsbetrug.
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