Polizei: Keine Gefahr

Tausende Syrer feiern Revolution in Wien, FPÖ tobt

Wien
08.12.2024 14:59

Mehrere Tausend Syrer und Sympathisanten haben sich Sonntagmittag in der Wiener Innenstadt zu einer Kundgebung versammelt, um den Sturz des Regimes von Machthaber Bashar al-Assad zu feiern. Die FPÖ spricht von einem „Chaos“, die Demo würde aus dem Ruder laufen. Dies dementiert die Wiener Polizei. Die Zahl der Demonstranten soll inzwischen auf rund 30.000 gestiegen sein.

Die Großdemonstration war von der „freien syrischen Gemeinschaft in Österreich in Solidarität mit der syrischen Revolution“ angekündigt worden, „zur Unterstützung unserer Vertriebenen in den Lagern und ihres Rechts auf Rückkehr in ihre neu befreiten Dörfer“. Vor der Staatsoper schwenkten die Demonstranten syrische Flaggen mit der Aufschrift „Free Syria“. Das Ende der Sieges-Demo fand schließlich vor dem Parlament statt.

Inzwischen 30.000 Demonstranten
Die Organisatoren erwarteten nach eigenen Angaben mehrere Tausend Teilnehmer. Nach ersten Angaben der Polizei war zuerst von etwa 3000 Personen die Rede, die angemeldet waren. FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer sprach am Sonntagnachmittag von rund 12.000 Demonstranten. Nach Angaben der APA soll die Zahl der Protestierenden auf rund 30.000 gestiegen sein.

Die Polizei habe den gewaltigen Zustrom der Syrer aus allen Bezirken Richtung Innenstadt nicht mehr im Griff, meinte Amesbauer am Sonntag. „So wurden bereits Beamte, die eigentlich das Fußballspiel Austria gegen SCR Altach absichern sollten, in die Wiener Innenstadt abgezogen.“

Nepp fordert Rücktritt von Innenminister und DSN-Chef
Es werde verharmlosend von Feuerwerkskörpern und Böllern berichtet, es würden aber bereits Freudenschüsse durch Schreckschusswaffen fallen. „Es herrscht bereits jetzt völliges Chaos!“, zeigte sich der FPÖ-Sicherheitssprecher schockiert.

In Wien haben sich zahlreiche Syrer zu einer Kundgebung versammelt, um den Sturz des Regimes von Machthaber Bashar al-Assad zu feiern. (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
In Wien haben sich zahlreiche Syrer zu einer Kundgebung versammelt, um den Sturz des Regimes von Machthaber Bashar al-Assad zu feiern.
Bei der Kundgebung in der Wiener Innenstadt wurden syrische Flaggen mit der Aufschrift „Free Syria“ geschwenkt. (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
Bei der Kundgebung in der Wiener Innenstadt wurden syrische Flaggen mit der Aufschrift „Free Syria“ geschwenkt.
Laut Polizei waren 3000 Menschen zu der Demonstration angemeldet. (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
Laut Polizei waren 3000 Menschen zu der Demonstration angemeldet.

Auch der Wiener FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp sah angesichts der Demo ein „Totalversagen des Innenministeriums, der Wiener Polizei und der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst“. Er ortet ein politisch motiviertes und unterschiedliches Vorgehen gegenüber Demonstranten, das sei „eines Rechtsstaates unwürdig“. Nepp forderte den sofortigen Rücktritt von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und DSN-Chef Omar Haijawi-Pirchner.

Auf Anfrage von krone.at kann die Polizei den Einsatz von Schreckschusswaffen nicht bestätigen, lediglich Pyrotechnik werde von den Demonstranten verwendet. Dass die Kundgebung aus dem Ruder laufen würde, dementierte Polizeisprecherin Anna Gutt. Angaben zur genauen Teilnehmerzahl könne Gutt derzeit nicht machen, es seien aber „deutlich mehr als 3000“. Trotzdem sei die Stimmung ausgelassen und friedlich – von einer Gefahr sei derzeit nicht auszugehen. 

Außenministerium fordert geordneten Übergangsprozess
Das Außenministerium forderte angesichts des Machtwechsels in Syrien indes einen „geordneten und friedlichen Übergangsprozess“ auf Grundlage der UNO-Sicherheitsratsresolution 2254 „hin zu einer stabilen und inklusiven politischen Ordnung. Keine Gewaltexzesse oder Vertreibungen, die Einhaltung der Menschenrechte und der Schutz von ethnischen und religiösen Minderheiten sind oberste Prämisse“, hieß es am Sonntag in einer Stellungnahme.

Demo sorgt für Störungen bei Straßenbahnen
Die Demonstration sorgte auch für Behinderungen bei den Straßenbahnen: Die Ringlinien wurden umgeleitet bzw. kurzgeführt. Die Wiener Linien empfehlen den Fahrgästen, den Bereich so weit es geht zu meiden und die U-Bahn-Linien zu benutzen.

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