Täter fordern Lösegeld

Hacker legten Arztpraxis mit Cyber-Attacke lahm

Aus den Tiefen des Darknet griffen die Täter auf die Ordinationsdaten zu.

(Bild: stock.adobe.com (Symbolbild))

Beängstigender Angriff von Cyber-Kriminellen auf eine Arztpraxis im Mostviertel! Die Täter bemächtigten sich aller (Patienten-)Daten und fordern nun hohes Lösegeld vom Mediziner. 

Der Schock sitzt tief beim betreffenden Mediziner. Denn die aus dem Darknet operierenden Täter hatten aus dem Nichts zugeschlagen. Die international operierenden Cyber-Kriminellen hatten tatsächlich alle Dateien inklusive sämtlicher gespeicherter Patientenakten und auch andere sensible Informationen „encrypted“. Das Opfer – ein besonders renommierter Mediziner mit Hunderten Patienten – musste seine Praxis bis auf Weiteres notgedrungen schließen.

Der betroffene Arzt musste seiner Ordination vorübergehend schließen (Symbolbild).

(Bild: thinkstockphotos.de)

Lösegeldforderung in Bitcoins
Eindeutige Drohung der Angreifer, die beim Aufdrehen des Computers am Schirm erschien: „Wenn Sie das sehen, dann sind ihre Files nicht länger zugänglich. Versuchen Sie ihr Backup-System erst gar nicht zu entschlüsseln, Sie vergeuden nur Ihre Zeit. Die einzigen, die dazu imstande sind, sind wir!“ Was folgte: Eine Lösegeldforderung in der Höhe von 30.000 Dollar, zahlbar in Bitcoins! Zwar ließen die Erpresser mit sich verhandeln und verringerten die Forderung, doch ansonsten blieben und bleiben sie hart. Dieses eine Eindringen in ein fremdes Computersystem dürfte nach dem Zufallsprinzip erfolgt sein. Wie die „Krone“ vertraulich aus Ermittlerkreisen erfuhr, dürfte es im gesamten Mostviertel weitere Betroffene geben. Es handle sich hier um einen größeren Angriff.

Es ist anzunehmen, dass die Angriffe dieser Kriminellen auf Ordinationen zunehmen.

Cornelius Granig, „Krone“-Cybersecurityexperte

Bild: krone.tv

Firewalls hielten Täter nicht ab
Was das Opfer, das zuvor alle nur erdenklichen Firewalls inklusive Backup installiert hatte, an dem Fall erschüttert: „Bisher galten Gesundheitseinrichtungen als tabu und blieben von Cyber-Kriminalität weitgehend verschont.“

Appell an Ärztekammer
Mittlerweile steht der international erfahrene Wiener „Krone“-Cybersecurityexperte Dr. Cornelius Granig dem Betroffenen bei. Seine dringliche Forderung an die Kammer: „Die Ärzte brauchen mehr Unterstützung und Anleitungen von oberster Stelle. Denn es ist anzunehmen, dass die Angriffe dieser Kriminellen auf Ordinationen zunehmen.“ Der Gehackte hat mittlerweile Anzeige erstattet.