Die UniCredit Bank Austria stellt vor dem Hintergrund der Signa-Insolvenz ihr Kultur-Sponsoring neu auf. Das Kunstforum ist nicht mehr dabei. Die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten „eine Neuordnung notwendig“ gemacht. Der Ausstellungsbetrieb soll nach Möglichkeit bis zur Sommerpause 2025 fortgeführt werden.
René Benkos Finanzprobleme reißen offenbar auch das Kunstforum mit in den Abgrund. Die Ausstellungsinstitution auf der Freyung residiert in einem Palais der insolventen Signa Prime.
Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich
Aber, so lässt die UniCredit Bank Austria die „Krone“ wissen: „Signa war nicht nur Vermieter des Standorts, sondern über viele Jahre auch der wichtigste Partner und größte Sponsor des Kunstforums. Die Konsequenzen des Ausfalls des Signa-Sponsorings lassen einen weiteren Betrieb des Kunstforums auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu. Für einen zukunftsgerichteten Fortbetrieb sind zudem zusätzlich hohe Investitionen notwendig, die unter den gegebenen Voraussetzungen nicht umsetzbar sind.“
Der Mietvertrag für das Kunstforum wurde immer nur auf ein Jahr abgeschlossen. Man hat sich vonseiten der Bank Austria in den letzten Wochen „sehr bemüht, mit dem Vermieter eine Einigung über einen langfristigen Mietvertrag für das Kunstforum zu erreichen. Dies ist zu unserem großen Bedauern aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen nun nicht mehr möglich.“
Für einen zukunftsgerichteten Fortbetrieb sind zusätzlich hohe Investitionen notwendig, die unter den gegebenen Voraussetzungen nicht umsetzbar sind.
UniCredit Bank Austria
Als Konsequenz hat die UniCredit Bank Austria beschlossen, „ihre Sponsor-Aktivitäten neu zu ordnen und die Förderung der Wiener Kulturszene auszubauen“.
Kunstforum-Board bereitet Petition vor
Das Kunstforum-Board, in dem etwa Heinz Fischer, Helga Rabl-Stadler, Erwin Pröll oder Anton Zeilinger sitzen, bereitet eine Petition an Bundespräsident Alexander Van der Bellen vor. Er soll sich dafür einsetzen, dass die Bank Austria das Kunstforum weiterbetreibt. Oder zumindest eine Übergangszeit ermöglicht, um andere Betreiber zu finden, damit die Kultureinrichtung weitergeführt werden kann.
Der Ausstellungsbetrieb soll nach Möglichkeit bis zur Sommerpause 2025 fortgeführt werden, teilte ein Bank-Austria-Sprecher am Montag mit. Dies hänge aber auch vom künftigen Gebäudeeigentümer und Vermieter ab, soll es doch demnächst zu einem Verkauf kommen.
In 170 Ausstellungen hat die Institution internationale und österreichische Künstler über acht Millionen Besuchern nahegebracht. Die Gauguin-Schau läuft noch bis 19. Jänner. Danach wird man sehen, ob die Ausstellungen über Anton Corbijn und Marina Abramović im Oktober gecancelt werden müssen.
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