Milliardenkonzern gegen Ölstaat – Red Bull Salzburg empfängt am Dienstag in der Champions League Paris Saint-Germain. Zwischen den beiden Klubs gibt es Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede, ganz unabhängig vom „Treibstoff“.
Bei den einen sprudelt’s aus der Blech-Dose, bei den anderen aus der Pipeline. Energydrink gegen Erdöl – die Rede ist von Salzburg und Paris Saint-Germain, die am Dienstag (21, live auf Sky) in der Königsklasse aufeinandertreffen. Hinter den Bullen steht bekanntlich, offiziell als Hauptsponsor, der Milliarden-Konzern aus Fuschl. Hinter dem Gegner aus der Metropole ist es gleich ein ganzer Staat: Katar. Passend zur Geschichte, denn der Verein aus der französischen Hauptstadt war schon immer ein Spielball der Reichen.
Modeschöpfer Daniel Hechter, der Bezahlsender Canal+ und eine amerikanische Investmentgruppe hatten bei „Les Parisiens“ schon das Heft in der Hand. Ehe 2011 die „Qatar Sports Investments“, ein Staatsfonds des Emirats, zum neuen Eigentümer wurde. Und die finanziellen Möglichkeiten ins Unermessliche steigen ließ. Vergleichbar mit dem Einstieg von Red Bull 2005 in Salzburg, aber auf einer ganz eigenen Stufe.
Geld ohne Ende
Denn während die Bullen finanziell nur österreichweit alles überstrahlen, führt PSG diese Liste neben dem eigenen Land auch weltweit an. Die zwei höchsten Ablösesummen der Fußball-Historie gehen auf das Konto des französischen Krösus. 2017 überwies dieser 222 Millionen Euro für Neymar an Barcelona. Im Jahr darauf waren es 180 „Mille“ an Monaco für Kylian Mbappé, der im vergangenen Sommer zu Real Madrid wechselte. Ablösefrei. Da sind die Geschäfte, die die Bullen machen, schon deutlich überschaubarer und leichter verdaulich.
Die aktuelle Verfassung ist indes für beide schwer bekömmlich. Salzburg ist nur Liga-Fünfter, Paris in Frankreich zwar ungeschlagen Erster, in der Champions League hat das Star-Ensemble aber erst schlappe vier Punkte gesammelt. Viel zu wenig für die Ansprüche der Katarer um Präsident Nasser al-Khelaifi, die immer noch auf den ersten Gewinn der Königsklasse warten. Ein Ziel, an dem schon Trainer wie Thomas Tuchel, Mauricio Pochettino oder Luis Enrique, der aktuell auf der Bank sitzt, scheiterten. Apropos große Namen: Mit Ousmane Dembele, Gianluigi Donnarumma, Bradley Barcola und Co. verfügt PSG über begnadete Spieler. In Sachen Disziplin ist das Niveau aber überschaubar. Was wieder an manch Bullen-Diva erinnert.
Erinnerungen an 2011
Für das Duell der Krisen-Klubs wurden bislang 25.000 Karten verkauft. Auch wenn die Chancen minimal sind, hoffen die Salzburger Fans auf die Wiederholung des Kunststücks aus 2011. Damals besiegte man die Pariser in der Gruppenphase der Europa League mit 2:0. Dusan Svento brachte die Arena in Wals-Siezenheim mit einem Traum-Volleytor zum Sprudeln. Eine Überraschung am Dienstag würde bei den geplagten Bullen – Innenverteidiger Kamil Piatkowski wird 2024 wegen einer Oberschenkelverletzung nicht mehr zum Einsatz kommen – fast wie Öl runtergehen.
Übrigens: Bald wird es das Duell regelmäßig in Frankreich geben. Luxusgüter-Milliardär Bernard Arnault erwarb den Zweitligisten Paris FC, Red Bull hält Anteile daran.
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