Die „Krone“ bittet die sieben Linzer Bürgermeister-Kandidaten für ein Porträt an jene Orte, die in ihren Augen dringend verbessert gehören – Lorenz Potocnik (Linz+) macht den Anfang. Er hat sich für ein Areal entschieden, dass ihm seit Jahren Kopfzerbrechen bereitet: das Urfahraner Marktgelände.
Lorenz Potocnik, 53 und einer der sieben Bürgermeister-Kandidaten in Linz, steht am Urfahraner Marktgelände und schüttelt den Kopf: „Worauf warten wir noch? Es ist höchste Zeit, das einst von mir initiierte Projekt eines ,Central Parks‘ am Urfahraner Marktgelände umzusetzen. Andere Städte würden sich alle zehn Finger abschlecken und das Potenzial längst heben“, leuchten Potocniks Augen, wenn er im Detail von seiner Vision erzählt, obwohl er weiß, dass sie so wohl nie umgesetzt wird.
Mit dem Schlauchboot im Jauckerbach
Fragt man den Linzplus-Bürgermeister-Kandidaten nach seinen Lieblingsplätzen in der Stadt, nennt er auch da nicht die typischen Linzer Hochglanz-Postkartenmotive. „Ich bin total gerne an der Donau hinter der Voest unterwegs, oder paddle mit meinem Schlauchboot den Jauckerbach hinunter“, so Potocnik, der bekanntlich kein gebürtiger Linzer ist. Er ist der Liebe wegen in der Landeshauptstadt sesshaft geworden.
Linz, das „hässliche Entlein“
Allerdings nicht wegen einer Frau, sondern der Stahlstadt selbst. „Meine Mama ist Linzerin, deshalb haben wir den Sommer meist im Mühlviertel und auch in Linz verbracht. Schon damals hat mich das oftmals ,hässliche Entlein‘, die Industriestadt, fasziniert und mein Job an der Kunstuni im Jahr 2003 sorgte dann für den Rest.“
„Ich würde mich auch um kleine Dinge kümmern“
Was ihn von seinen Kontrahenten unterscheidet? „Ich bin kein Berufspolitiker, sondern ein Stadtentwickler in der Rolle eines Gemeindepolitikers. Ich bräuchte weder Limousine, noch Chauffeur, und ich würde mich wie kein anderer um die vermeintlich kleinen Dinge, die das tägliche Leben entscheidend verbessern, kümmern wollen“, so Potocnik. Er, der sich selbst als ausdauernd, angriffslustig und idealistisch charakterisiert, würde sich als Superkraft das „Überzeugen“ wünschen: „Damit wir miteinander für Linz endlich nötige Veränderungen angehen.“
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