Zu einer wilden Verfolgungsjagd kam es am Sonntagabend im deutsch-österreichischen Grenzgebiet am Bodensee. Ein bewaffneter Mann war mit einem gestohlenen Fahrzeug in Lindau beim Spritdiebstahl erwischt worden. Seine Flucht führte ihn zuerst nach Vorarlberg, ehe es zurück nach Deutschland ging, wo er von der Straße abkam – und schließlich ein verhängnisvoller Schuss fiel.
Am Sonntagabend gegen 22 Uhr stellte eine Streife der Grenzpolizeiinspektion Lindau ein verdächtiges Fahrzeug an einer Tankstelle im Industriegebiet fest. Der Fahrer betankte dort sein Fahrzeug und entfernte sich anschließend, ohne zu bezahlen. Die Beamten folgten dem Fahrzeug und versuchten es mittels Signalgeber anzuhalten.
Der Fahrer folgte der Aufforderung nicht und entzog sich der Kontrolle. Mehrere Streifen der Polizeidienststellen aus Lindau und Lindenberg versuchten den Flüchtenden zu folgen und zum Anhalten zu bewegen. Mittlerweile wurde bekannt, dass das benutzte Fahrzeug als entwendet gemeldet wurde und der Fahrer im Besitz einer Schusswaffe ist.
Rasante Flucht nach Bregenz
Der Tatverdächtige beschleunigte trotz weiterer Anhalteaufforderungen und fuhr mit hoher Geschwindigkeit durch Lindau in Richtung österreichischer Grenze. Auch österreichische Einsatzkräfte wurden daraufhin zur Unterstützung alarmiert. Bei Bregenz wendete der Fahrer und fuhr wieder zurück Richtung Grenzübergang Hohenweiler. Die weitere Fluchtroute führte über die B308 Richtung Lindenberg.
Dabei durchbrach er mehrere Straßensperren der Polizei und rammte mehrere Dienstfahrzeuge. Auf einer Kehre im Bereich Rohrach verlor er zunächst die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam von der Fahrbahn ab. Mehrere Streifen blockierten daraufhin die Weiterfahrt des Flüchtenden. Auf die anschließende polizeiliche Aufforderung, das Fahrzeug zu verlassen, reagierte er nicht.
Österreichische Polizei-Spezialeinheit im Einsatz
Mehrere Verfolgungskräfte unter anderem eine Einheit des Spezialeinsatzkommandos Cobra der österreichischen Polizei umstellten das Fahrzeug. Der zwischenzeitlich identifizierte Fahrer verbarrikadierte sich in seinem Pkw und bedrohte zeitweise die Kräfte aus dem Fahrzeug heraus mit einer Schusswaffe.
Nach mehreren Aufforderungen, das Fahrzeug zu verlassen, erfolgte schließlich der Zugriff. Dabei schoss sich der 43-jährige Mann, der gebürtig aus Leutkirch stammt, selbst in den Kopfbereich und wurde dadurch schwer verletzt. Rettungskräfte versorgten den Mann und lieferten ihn in ein Krankenhaus.
Mehrere Fahrzeuge beschädigt
Zu einem polizeilichen Schusswaffengebrauch kam es nicht. Bei der Verfolgungsfahrt wurden insgesamt drei Dienstfahrzeuge sowie das Fahrzeug des Tatverdächtigen beschädigt. Zwei Einsatzkräfte verletzten sich leicht.
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