Das luxemburgische Investmentunternehmen hat dem Internationalen Skiverband (FIS) vergangene Woche wohl ein Millionen-Angebot für Vermarktungsrechte unterbreitet und ist damit abgeblitzt. Doch, dass FIS-Präsident Johan Eliasch hier wohl eigenmächtig gehandelt hat, sorgt bei Funktionären und auch Ski-Assen wie Mikaela Shiffrin und Marco Schwarz für Empörung. Mit einem Brief rebellieren sie nun.
Das Angebot von „CVC“ unter dem Namen „Project Snow“ hätte, laut „Blick“, der FIS in den kommenden Jahren rund 400 Millionen Euro eingebracht. Zudem hätte der Weltverband auch nicht seine Verantwortung abgeben müssen. Man hätte dem Unternehmen „nur“ eine 20-prozentige Beteiligung an den Vermarktungsrechten abtreten müssen.
Bei einer Kooperation spekulierte „CVC“ auf eine Steigerung des Werbewerts des Skisports von etwa zwei Milliarden Euro. Dies wäre ein deutliches Wachstum und eine neue Dimension für die Sportart. Allerdings lehnte Eliasch das Angebot wohl eigenmächtig ab und sorgt damit für Aufregung.
„Ski-Rebellen“ fordern Dialog
Denn nun soll die FIS ein Schreiben aus den eigenen Reihen erhalten haben. Darin rebellieren FIS-Kongressmitglieder, ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer und auch mehrere Ski-Asse, darunter etwa Shiffrin, Schwarz, aber auch Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami, gegen die Entscheidung und fordern, dass sich die FIS ernsthaft mit dem Angebot auseinandersetzt.
„Wir sind nicht der Meinung, dass viele der im ‘CVC‘-Vorschlag skizzierten Aufgaben im Rahmen der globalen FIS-Strategie bereits abgeschlossen sind. Wir fordern einen konstruktiven Dialog zwischen den Parteien“, zitiert der „Blick“ aus dem Brief, der von insgesamt 59 Personen unterzeichnet wurde.
Preisgelder weiter als Streitthema
Am heutigen Montag (9. Dezember) soll es deshalb einen ersten Dialog geben, wenngleich die FIS-Führung wohl trotzdem stur bleiben dürfte. Denn man möchte die Zentralisierung der Vermarktungsrechte vorantreiben und hat dafür wohl das Unternehmen „Infront“ als idealen Partner ausgemacht.
Außerdem betont man, dass man auf die zusätzlichen „CVC“-Gelder nicht angewiesen sei. Dabei hat das luxemburgische Unternehmen bereits Erfahrung mit dem Sportmarkt. Man arbeitet bereits mit der Formel 1, im Tennis mit der WTA Tour und im Fußball mit La Liga und der Ligue 1 zusammen. Der Skisport hat zudem derzeit mit finanziellen Problemen zu kämpfen.
Besonders vergleichsweise geringe Preisgelder sorgen derzeit für Unmut. „Das Ziel müssen Preisgelder wie im Tennis sein“, versprach Eliasch noch vor drei Jahren. Dass er nun im Alleingang ein Millionen-Angebot ablehnt, sorgt deshalb für großen Ärger. „Die FIS ist sehr gut kapitalisiert und hat derzeit keinen Bedarf an weiteren Mitteln, um ihre strategischen Pläne umzusetzen“, versucht der umstrittene Präsident die Wogen zu glätten. Mal sehen, ob ihm das nachhaltig gelingt.
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