Über 60.000 Euro

Pongauer (20) wurde mit Intim-Bildern erpresst

Salzburg
09.12.2024 11:59

Ganze 528 Überweisungen tätigte ein 20-jähriger Pongauer seit Mai 2022 an unbekannte Konten. In diesen zweieinhalb Jahren lernte der Mann mehrere Frauen im Internet kennen. Die Intim-Fotos, die der Mann den vermeintlichen Damen schickte, waren das Material, mit dem er anschließend erpresst wurde ...

Über zwei Jahre lang übermittelte ein Pongauer Geld an unbekannte Frauen, die er in einem Chatraum kennenlernte. Alles zusammen kommt der 20-Jährige auf die stolze Summe von 60.000 Euro Verlust. Seit Mai 2022 lernte er mehrere unbekannte weibliche Chatroom-Userinnen kennen. Die Kommunikation verlagerte sich dann auf andere soziale Medien.

Die Damen verleiteten den Pongauer, Intim-Fotos von sich anzufertigen und zu übermitteln. Die Falle schnappte zu: Denn sie verlangten im Anschluss Geld von dem Mann, damit die Bilder nicht veröffentlicht werden. Diesen Aufforderungen kam der 20-Jährige nach und überwies Geldbeträge auf verschiedene Konten. 

Zudem kaufte der Pongauer Gutscheinkarten und übermittelte diese an die unbekannten Täter. Insgesamt kommunizierte der Mann mit 22 unbekannten Frauen und tätigte 528 Überweisungen. 

Tipps:
Sextortion – Was zu tun ist!

Die Polizei Salzburg und das Bundesministerium für Inneres informieren:  

  • Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Erpresser ein und zahlen Sie nicht

  • Brechen Sie den Kontakt zur Frau oder den Erpressern ab und löschen Sie sie aus Ihrer Freundesliste. Reagieren Sie auf keine Kontaktversuche.

  • Falls die Erpresser Bild- oder Videomaterial veröffentlicht haben, wenden Sie sich an den Betreiber der Plattform und verlangen Sie die Löschung.

  • Richten Sie einen Google-Alert mit Ihrem Namen ein. Dadurch werden Sie über neue Fotos und Videos, die in Ihrem Namen hochgeladen werden, informiert.

  • Sichern Sie alle Beweise. Dazu zählen das Bild- oder Videomaterial, mit dem Sie erpresst werden, die Kontaktdaten der Chatpartnerin und der Erpresser, sämtliche Nachrichten, Angaben für Transaktionen und dergleichen.

  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

  • Falls Sie bemerken, dass die Erpressung Sie zu sehr belastet, reden Sie mit einer Vertrauensperson über den Vorfall oder nehmen Sie psychologische Unterstützung in Anspruch.


Wie kann man sich vor Sextortion schützen?

  • Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen und Einladungen in sozialen Netzwerken von Ihnen völlig fremden Personen an. Blockieren oder ignorieren Sie Nachrichten von Fremden und melden Sie fragwürdige Anfragen dem Internetserviceprovider.
  • Bedenken Sie, dass Sie in Videochats immer gefilmt werden können und passen Sie dem Ihre Handlungen an.
  • Deaktivieren oder überkleben Sie Ihre Webcam immer, wenn Sie sie nicht verwenden.
  • Sprechen Sie in Ihrem Umfeld über diese Erpressungsmethode, um Freunde, Bekannte und auch die Familie zu warnen.
  • Halten Sie Ihre Social-Media-Konten privat.
  • Teilen und veröffentlichen Sie Inhalte mit Bedacht. Je mehr Informationen Sie preisgeben, desto anfälliger sind Sie für Sextortion und andere Erpressungen.
  • Seien Sie besonders vorsichtig, wenn jemand auf einer anderen Plattform als bisher kommunizieren möchte.
  • Achten Sie auf Ihre Sicherheit im Internet. Verwenden Sie sichere und private Browser, die Ihre digitale Identität abschirmt und Ihre Online-Aktivitäten vor neugierigen Blicken verbergen.
  • Verwenden Sie starke Passwörter, um Ihre persönlichen Daten zu schützen.

Was ist Sextortion? 
Das Wort setzt sich aus „Sex“ und dem englischen Wort „extortion“ = Erpressung zusammen und bezeichnet eine Form der Erpressung, bei welcher der Täter dem Opfer mit der Veröffentlichung von Nacktfotos oder -videos des Opfers droht, um das Opfer zum Beispiel zu einer Geldzahlung zu zwingen. 

Porträt von Salzburg-Krone
Salzburg-Krone
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